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Kultur

Frühlingszeit

#Musik verbindet l 2018-03-07

Musik verbindet

Frühlingszeit
Gestern war Gyeongchip경칩, einer der 24 Abschnitte des traditionellen Kalenderjahres und ein Tag, der den Frühlingsanfang markiert. Das chinesische Schriftzeichen gyeong bedeutet soviel wie “überrascht sein” und chip “verstecken”. Im alten Korea glaubte man, dass um diese Zeit durch das erste Gewitter im Jahr die Kröten und Frösche aus dem Winterschlaf gerüttelt und sie aus ihren Erdlöchern gelockt werden. Das Gewitter brachte auch den Frühlingsregen, der die blühenden Bäume und Pflanzen mit Wasser versorgte und den Bauern den baldigen Beginn der Feldarbeit signalisierte. Der Gelehrte Chae Ji-hong채지홍 aus der Joseon-Zeit beschreibt in seinem Gedicht den Gyeongchip-Tag wie folgt:

Helligkeit breitet sich über mehr als die Hälfte der Landschaft aus.
Klare Luft erfüllt erneut den Himmel sowie die Erde.
Donnergrollen lässt die mannigfaltigen Insekten aufschrecken
und viele Häuser öffnen gleichzeitig ihre Tore.


In der Joseon-Zeit öffneten die Menschen im Frühling alle Tore und Fenster, damit die klare Luft hereinströmen konnte. Öffnen auch wir unsere Herzen für die frische Frühlingsluft. Hören Sie nun das Stück “An den Frosch”, gespielt von Ahn Eun-kyung auf der Piri, einem koreanischen traditionellen Blasinstrument.

Zu Gyeongchip gab es auch den Brauch, Froscheier zu essen, von denen man glaubte, sie würden die Gesundheit stärken und Energie verleihen. In der Vergangenheit mangelte es nicht selten an Proteinquellen und Medizin. Und die leicht erhältlichen Froscheier stellten eine gute Alternative dar, um diesen Mangel zu decken. Verwechselte man jedoch Froscheier mit den giftigen Kröteneiern, konnte das tödlich enden.

Als Frühlingsbote gilt in Korea auch die Schwalbe, die Anfang jedes Jahres von ihrem Winterschlafplatz im Süden zur koreanischen Halbinsel zurückkehrt. Im „Jebinojeonggi“제비노정기wird besungen, wie eine Schwalbe zu dem gutherzigen Heungbo zurückkehrt, der die Schwalbe im Jahr zuvor gesundgepflegt hatte. Als Dank dafür bringt sie ihm magische Kürbissamen mit, durch die Heungbo am Ende reich und glücklich wird. Die Schwalbe im Lied hätte sich ihre Reise vom Süden Chinas bis zu Heunbgos Haus im Jirisan-Gebirge erheblich verkürzen können, wenn sie einfach über das Meer geflogen wäre. Doch dann wäre auch das Lied schnell zu Ende gewesen. Stattdessen wählt die Schwalbe im Lied die längere Landroute und fliegt über mehrere chinesische Sehenswürdigkeiten. Sie legt einen Zwischenstopp in Beijing ein, überquert dann den Yalu-Fluss und macht noch einmal halt in der Hauptstadt Hanyang, dem heutigen Seoul, bevor sie endlich Heungbos Haus erreicht. Auf diese Weise kommen die Zuhörer durch den Umweg der Schwalbe in den Genuss einer wunderbaren Landschaftsreise durch China und Korea. Als nächstes hören Sie das Lied “Jebinojeonggi”, gesungen von Oh Jeong-sook.

Im Frühling beginnen die Bäume zu blühen, die dafür tief aus dem Boden Wasser ziehen. Ein weiterer Brauch zu Gyeongchip war es, Saft aus den Stämmen der Ahornbäume zu gewinnen und zu trinken. Der Ahornsaft wurde als „Wasser des Lebens“ bezeichnet und sollte gegen Magenprobleme helfen sowie verdauungsfördernd wirken. So versorgt der Frühling alle Lebewesen mit neuer Lebensenergie, die weit bis in den Herbst reichen sollte. Zum Abschluss hören wir das Stück „Frühlingstanz“ von Geurim.

Musik1. „An den Frosch“, gespielt auf der Piri von Ahn Eun-kyung개구리에게 / 안은경 피리
2. „Jebinojeonggi”, gesungen von Oh Jeong-sook제비노정기 / 오정숙 소리
3. „Frühlingstanz“ von Geurim, Spring Dance / 그림

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