Zum Menü Zum Inhalt
Go Top

Kultur

Fächer in der traditionellen Musik und der Gayageum-Spieler Ureuk

#Musik verbindet l 2025-07-10

Musik verbindet

Fächer in der traditionellen Musik und der Gayageum-Spieler Ureuk
In früheren Zeiten glaubten die Menschen in Korea, dass Fächer acht positive Eigenschaften hatten. Als erstes kühlen sie einen natürlich mit ihrem Wind. Man kann sie aber auch als Unterlage benutzen, wenn man sich auf den Boden setzt, sich damit vor der Sonne schützen, sie als Zeigestab benutzen oder jemanden von weitem herbeiwinken. Wenn man jemanden sieht, dem man Geld schuldet, kann man sein Gesicht dahinter verstecken, und vor Respektspersonen kann man sein Gähnen verbergen. Und zuletzt kann man einen Fächer einfach wegwerfen, wenn er nicht mehr schön ist, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Der Fächer spielt auch im Pansori eine wichtige Rolle. Wenn ein Pansori-Sänger allein auf der Bühne steht und den Fächer fest in beiden Händen hält, verleiht der Fächer dem Sänger Stärke und Ausdruckskraft. Zudem dient er als ein Requisit. Ganz aufgefaltet wird er zur Säge, wenn Heungbo die Kürbisse öffnet. Zusammengefaltet wird er zum Blindenstock für den Vater von Sim Cheong. 

Unser Musiker diese Woche ist Ureuk우륵, ein legendärer Gayageum-Spieler aus dem alten Silla-Reich. Selbst die Koreaner, die nicht viel über traditionelle koreanische Musik wissen, haben schon einmal den Spruch gehört: „Die Gayageum steht für Ureuk, die Geomungo für Wang San-ak." Aber während Wang San-ak nicht nur als Spieler der sechssaitigen Zither Geomungo gilt, sondern auch als ihr Erfinder, hat Ureuk die Gayageum nicht erfunden.

Laut der „Chronik der drei Königreiche“ wurde die Gayageum von König Gasil가실 aus dem Gaya가야-Königreich erfunden. Er soll das Instrument erschaffen haben, um die Musik verschiedener Regionen zusammenzubringen. Der Name Gayageum가야금 bedeutet schlicht „Saiteninstrument aus Gaya“.

Die Aufgabe, Musik für das neue Instrument zu komponieren, übertrug König Gasil jedoch an Ureuk. Dieser schrieb zwölf Stücke, die auf der traditionellen Musik verschiedener Regionen beruhten. Später, als Gaya kurz vor dem Zusammenbruch stand, stand Ureuk vor einer schwierigen Entscheidung. Er konnte entweder mit Gaya untergehen und vergessen werden, oder nach Silla실라 ins Exil gehen und die Gayageum bewahren. Er entschied sich für Letzteres. König Jinheung진흥 von Silla hieß Ureuk willkommen. Einige seiner Regierungsbeamten warnten, dass es nicht weise sei, die Musik und die Instrumente eines gefallenen Königreiches am Leben zu halten. Doch König Jinheung gab Ureuk nicht nur einen Platz zum Leben, sondern schickte ihm auch drei Schüler, die unter ihm Musik und Tanz lernen sollten. 

Diese drei Schüler waren sehr kreativ. Sie arrangierten Ureuks zwölf Stücke in fünf neue Kompositionen um. Zunächst soll Ureuk daraufhin sehr aufgebracht gewesen sein. Doch nachdem er die Musik hörte, soll er gesagt haben: „Sie ist fröhlich, aber nicht überschwänglich; traurig, aber nicht verzweifelt. Diese Musik ist im richtigen Gleichgewicht. Ihr dürft sie dem König präsentieren.“ Gaya und Silla hatten unterschiedliche Kulturen, es war also nur natürlich, dass auch der Musikgeschmack sich unterschied. Auch wenn die neue Musik nicht mehr genau wie in Gaya klang, akzeptierte Ureuk diese Veränderung, um dadurch die Kultur seiner Heimat fortführen zu können. Dank dieser Entscheidung wird die Gayageum bis heute gespielt, und die Kultur Gayas lebt so fort.

Sie haben vielleicht schon einmal eine traditionelle koreanische Militärkapelle gesehen, gekleidet in gelben Roben, die auf Trommeln und Trompeten spielt. Diese Musik heißt „Daechwita대취타“, und die Kapelle, die sie spielt, heißt Chwitadae취타대. Das Wort „chwita“ besteht aus zwei Zeichen: „chwi“ bedeutet „blasen“ und bezieht sich auf die Blasinstrumente, und „ta“ bedeutet „schlagen“ und bezieht sich auf die Schlaginstrumente.
 
„Daechwita“ wird bei wichtigen Anlässen gespielt, wie früher Prozessionen des Königs oder auch heute noch Militärparaden. In früheren Zeiten, in denen es für Menschen des einfachen Volkes nicht viel Unterhaltung gab, war eine Parade mit der Chwitadae취타대-Kapelle ein seltenes und aufregendes Erlebnis. 

Musik
  1. „Bangataryeong“ aus dem „Shimcheongga“ - gesungen von Yu Taepyeongyang 
  2. „Sangnyeongsan“ aus „Yeongsanhoisang“ - Gayageum von Lee Ji-yeong
  3. „Daechwita“ - gespielt vom Höfischen Orchester des National Gugak Center

Die Redaktion empfiehlt

Close

Diese Webseite verwendet Cookies und andere Techniken, um die Servicequalität zu verbessern. Die fortgesetzte Nutzung der Webseite gilt als Zustimmung zur Anwendung dieser Techniken und zu den Richtlinien von KBS. Mehr >