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Kultur

Frühlingsblüten

#Musik verbindet l 2017-03-29

Musik verbindet

Frühlingsblüten
In der Silla-Zeit war einst ein Regierungsbeamter mit seinen Begleitern auf dem Weg aus der im Süden gelegenen Hauptstadt Gyeongju nach Gangneung, das ein ganzes Stück weiter nördlich an der Ostküste liegt. Dort sollte er seinen Gouverneursposten antreten. Auf seinem Weg hatte er zur Linken die Berge und zur Rechten das Meer. Als man sich niederließ, um dort am Meer die Mittagsmahlzeit einzumnehmen, erblickte die Frau des Regierungsbeamten an einer steilen Felsklippe eine wunderschöne rote Blume. Sie fragte, ob ihr nicht jemand diese hübsche Blume pflücken könne, doch die Stelle am Abhang war zu gefährlich, als dass es jemand gewagt hätte. Da kam ein alter Mann des Weges, der eine Kuh bei sich führte. Er sagte, er werde ihr die Blume pflücken. Und so kletterte er auf den Felsen, pflückte die Blume und überreichte sie ihr und sang ein Lied dazu, das Heonhwa-ga (헌화가). Von diesem Lied ist heute nur noch der Text überliefert.

Lasst ruhen meine Hand, die eben noch hielt den Riemen der Kuh.
Wenn Ihr euch denn meiner nicht schämet.
Will diese Blume ich Euch reichen.


Nun kommt der Frühling und mit ihm die Blumen, die Azaleen und die Forsythien und bald auch die Kirschblüten. Etwa einen Monat lang wird dann die gesamte Natur in eine buntes Meer blühender Blumen getaucht sein. Und ebenso schön anzuschauen wie die bunten Blumen ist auch das leuchtende, frische, junge Grün der hervorbrechenden Blätter der Bäume. Ein Lied, das in diese Jahreszeit gehört, ist das Sancheonchomok (산천초목) von der Insel Jeju. Dort wird gesungen von der Schönheit der neu erwachten Natur, von ins Haar gesteckten Blumen, von Frühlingsgefühlen und vom sehnlichen Warten auf die Ankunft der Geliebten.

Im Pansori Simcheon-ga erblicken die Seeleute an der Stelle, wo Simcheong ins Wasser gesprungen war, um sich zu opfern, eine Weile später eine wunderschöne, große Blüte, die dort auf dem Wasser treibt. Der Bootsführer fischt die Blüte staunend aus dem Wasser und pflanzte sie an Land in den Boden, wo der der König sie sah und von ihrem Anblick über den Verlust seiner früheren Frau getröstet wurde. An dieser Stelle pflegt der Pansori-Sänger meist das beschwingte, Hwacho-taryeong (화초타령) einzubauen, die Blumen-Ballade, die in einer langen fröhliche Litanei all die vielen Arten von Blumen im Garten des Königshofes, ihre herrliche Farbpracht und ihren betörenden Duft besingt.

Musik1. „Rote Blume, rotes Herz“, gesungen von den Yebbeun Aideul
2. „Sancheonchomok“ in einer Bearbeitung von Cho Yeong-bae, gesungen von Gang Gwon-sun 조영배 편곡, 산천초목 / 강권순 노래
3. „Hwacho-taryeong“ aus dem Pansori „Simcheong-ga“, gesungen und am Gayageum begleitet von Seong Geum-yeon. 판소리 심청가 중 화초타령/ 성금연 가야금병창

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