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Kultur

Lieder und Gedichte über den Fischfang

#Musik verbindet l 2017-04-12

Musik verbindet

Lieder und Gedichte über den Fischfang
Wenn es um das Fischen geht, kann man grundsätzlich zwischen zwei Arten unterscheiden. Einerseits die harte Arbeit der Fischerleute auf See, die Fisch fangen, um davon zu leben, und andererseits das beschauliche Angeln oder Fischen, wie es die vornehmen konfuzianischen Gelehrten, die Seonbi als Zeitvertreib pflegten, wenn sie sich aus den weltlichen Geschäften in die Abgeschiedenheit der Natur zurückzogen hatten, um dort ihren Lebensabend zu verbringen. Ein konfuzianischer Gelehrter der Joseon-Zeit mit Namen Yun Seon-do윤선도 lebte in seinen letzten Lebensjahren auf einer kleinen Insel an der Südküste. Dort schrieb er eine Reihe von Gedichten mit dem Titel „Eobusasisa어부사시사“. Diese insgesamt 40 Gedichte beschreiben das Leben der Fischleute im Jahreslauf, wobei jeder Jahreszeit jeweils zehn Gedichte gewidmet sind. Geschildert wird das ruhige, beschauliche, naturverbundene Leben im Fischerdorf.

Das Genre solcher Eobusa, also Gedichte über Fischerleute, ist uralt. Bereits im Jahre 300 westlicher Zeitrechnung, zur Zeit der Streitenden Reiche in China finden wir es bei dem chinesischen Dichter Qu Yuan. Als er von seinen politischen Gegnern aus dem Amt getrieben worden und in die Provinz gezogen war, traf er einen Fischer am Fluss. Gefragt, weshalb er denn hier am Fluss umherwandere, antwortete Qu Yuan, er habe in einer korrupten schlechten Welt ein aufrichtiges, anständiges Leben führen wollen und sei dafür verbannt worden. Daraufhin entgegnete der Fischer, wenn die Welt so schmutzig sei wie unruhiges Wasser, hätte er das schmutzige Wasser doch lieber aufwirbeln sollen, anstatt auf seiner eigenen Reinheit zu bestehen und dafür büßen zu müssen. Er selber halte es so, dass er, wenn das Wasser im Fluss klar und sauber sei, die Bänder an seinem Hut wasche, wenn das Flusswasser jedoch aufgewühlt und trübe sei, dann wasche er darin seine Füße. Die Worte des Fischers bewegte Qu Yuan in seinem Herzen und verarbeitete sie zu einem Gedicht. Seitdem haben viele Jahrhunderte lang zahlreiche Dichter immer wieder Gedichte über Fischer zu Papier gebracht.

Eines dieser Eobusa handelt von einem alten Mann, der am Fluss lebt. Dort am Wasser, so sagt er, lebe es sich besser als in den Bergen. Und so beschreibt das Lied die Freuden eines Lebens am Wasser: die frische Brise am Flussufer, der Anblick der über die Wasseroberfläche hinwegfliegenden Kraniche und der über die sanften Wellen hinwegsegelnden Schiffe. Schon vor alnger Zeit hatten die Menschen offenbar eine Sehnsucht nach dem dörflichen Leben inmitten der Natur und nach einer ruhigen, beschaulichen Idylle. Und umso mehr Menschen wird es wohl heute so ergehen, in der sich unablässig beschleunigenden, betriebsamen, rastlosen modernen Welt.
Musik1. „Eobusasisa“, gesungen von Kim Nari 어부사시사/ 노래 김나리
2. „Eobusa” gesungen von Kim Yong-woo 어부사/ 김용우 노래
3. „Eobusa“, gerappt von Onesun원썬 und gesungen von Lee Ja-ram 어부사/ 원썬의 랩, 이자람 노래.

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