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Kultur

Grüner Tee

#Musik verbindet l 2017-04-19

Musik verbindet

Grüner Tee
Morgen ist Gogwu곡우. Mit diesem Tag beginnt ein weiterer der 24 Abschnitte, in die das Jahr traditionellerweise unterteilt wird. Zu Gogu soll der Regen fallen, den die Pflanzen auf dem Felde zum Gedeihen brauchen. Zu dieser Zeit beginnt im Süden Koreas auch der grüne Tee zu reifen. Aus den Teeblättern, die noch vor Gogu gepflückt und geröstet werden, wird Ujeoncha우전차 gemacht, der „Tee aus den ersten Teeblättern des Jahres“. Dank der jungen zarten Blätter zeichnet sich dieser Tee durch einen besonders milden, erhabenen Geschmack aus. Doch werden diese ersten Teeblätter nur in geringen Mengen geerntet und so hat der aus ihnen gekochte Tee entsprechend seinen Preis. Der im Anschluss an den Ujeoncha erhältliche Tee heißt Sejak세작. Auch er wird aus jungen Teeblättern zubereitet. Das Wort „Sejak” bedeutet eigentlich Spatzenzunge und verweist auf die zierliche Form der Teeblätter. Tees gibt es in allen verschiedenen Variationen, je nach Erntezeit und nach Art der Zubereitung. Der beste Tee ist aber ganz gewiss derjenige, den man in behaglicher Atmosphäre gemeinsam mit Freunden genießt.

Das Stück besteht aus drei Sätzen. Neben dem eben gehörten Abschnitt für Gayageum sind auch zwei Gedichte des Poeten Park Gyeong-seon박경선 darin verarbeitet, die beide mit Tee zu tun haben. Das erste heißt „Tee aufgießen“, das zweite „Tee trinken“. Im ersten Gedicht heißt es:

Das Aroma des Tees, mit dem Herzen getrunken, besänftigt das Gemüt.
Bei lieben Menschen im Garten, von Sonnenlicht umflutet, von grüner Brise umweht,
ist Durst sehr willkommen an diesem wunderbaren Ort.
Und so gießen wir den Tee auf, mit sanftem Atem.


Grüner Tee wird nicht mit kochendem Wasser aufgegossen, sondern das Wasser sollte etwa 60 bis 90 Grad heiß sein. Die Zeit, in der das kochende Wasser abkühlt, ist ein wichtiger Bestandteil jeder Teezeremonie. Wenn man alleine ist, kann man in dieser Zeit meditieren, und wenn man in Gesellschaft ist, kann man sich unterhalten. In der späten Joseon-Zeit schrieb der buddhistische Mönch Choeui초의 ein Buch mit dem Titel „Dongdasong동다송“. Es enthält allerlei Geschichten, die mit Tee zu tun haben, Legenden über Tee, Texte über die medizinische Wirksamkeit von Tee, über die verschiedenen Teesorten und die Arten der Zubereitung. Choeui war der Ansicht, am besten sei es, den Tee in aller Stille ganz alleine für sich zu genießen.

Grüner Tee ist insbesondere für seine gesundheitsfördernde Wirkung bekannt. Unter anderem soll man auch Altersdemenz damit vorbeugen können, so eine kürzlich veröffentlichte Studie. Das Risiko, im Alter dement zu werden, verringere sich um 50 Prozent, wenn man jeden Tag eine Tasse grünen Tee zu sich nehme, so heißt es. Möglicherweise spielt dabei nicht allein die Zusammensetzung des Tees eine Rolle, sondern auch der Umstand, das man den Tee meist in entspannter Stimmung und angenehmer Atmosphäre genießt. Tee ist traditionellerweise eines des liebsten Getränke der Koreaner und alte Aufzeichnungen belegen, dass verehrte buddhistische Meister vom König früher oftmals mit sehr teuren Teegeschenken bedacht wurden.

Musik1. „Chahyangije”, komponiert von Hwang Byung-ki und am Gayageum gespielt von Lee Ji-young 차향이제/ 작곡 황병기, 가야금 이지영
2. „Dongdasong”, komponiert von Park Beom-hun und dargeboten von der Korean Creative Music Society 동다송/ 연주 한국창작음악연구회
3. „Dagesong“, gesungen von Kim Young-ki, begleitet vom buddhistischen Kammermusikensemble Mahayeon 다게송/ 노래 김영기, 연주 마하연 불교실내악단



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