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Geschichte

Koreanischer Unabhängigkeitskämpfer und Dichter - Yi Yuk-sa

2011-01-21

Koreanischer Unabhängigkeitskämpfer und Dichter - <b>Yi Yuk-sa</b>
Der Winter auf der koreanischen Halbinsel bringt diesmal rekordverdächtige Temperaturen. Am vergangenen Wochenende wurden in der südöstlichen Küstenstadt Busan minus 12,8 Grad gemessen. Es war dort die niedrigste Temperatur seit 96 Jahren. Ein knappes Jahrhundert früher war die Kälte jedoch für die Koreaner noch erträglich, wenn man sie mit der Verzweiflung und dem Gefühl des Verlsustes vergleicht, das sie unter der japanischen Kolonialherrschaft (1910-1945) gespürt hatten. Die Koreaner kämpften lange um ihre Unabhängigkeit. Unter ihnen befand sich auch Yi Yuk-sa, ein Dichter, der über die Hoffnung und Sehnsucht nach Freiheit schrieb und sich auch tatkräftig für sie einsetzte.

Ein Gelehrter auf der Suche nach Gerechtigkeit
Yi Yuk-sa wurde 1904 als Yi Won-rok in Andong, in der Provinz Nord-Gyeongsang, geboren. Er war ein Nachfahre des bekannten Konfuzius-Gelehrten Yi Hwang. Yi Yuk-sas Familie zog 1920 nach Daegu, wo er an einer privaten Schule Unterricht in den modernen Wissenschaften erhielt. Drei Jahre später zog es ihn zum Studium nach Japan. Doch schon ein Jahr später kehrte er nach Korea zurück und schloss sich der Unabhängigkeitsbewegung an. Er wurde zusammen mit seinen zwei Brüdern Mitglied von Uiyoldan, einer terroristischen Gruppe. Seine Aufgabe war es, Geld für die Aktivitäten der Gruppe zu beschaffen. Im Jahr 1927, als die Filiale der Joseon Bank in Daegu Ziel eines Anschlags war, wurde Yi verhaftet. Er war 18 Monate im Gefängnis. Seine Häftlingsnummer war 264 - auf Koreanisch “iyuksa” ausgesprochen. Von daher nahm er den Namen Yuk-sa an.

Der Stift ist mächtiger als das Schwert
Nach seiner Freilassung 1929 war Yi Yuk-sa weiter in der Unabhängigkeitsbewegung aktiv, er ging nach Peking und trat dort 1932 der Joseon-Militärakademie bei. Im darauffolgenden Jahr kehrte er nach Korea zurück, obwohl er gesundheitlich angeschlagen war.

Yi Yuk-sa entschloss sich schließlich, die Schreibfeder als Waffe im Kampf um die Freiheit einzusetzen. Für ihn galt Poesie als ein Mittel, nationales Bewusstsein für das Ziel der Unabhängigkiet zu schaffen. Sein erstes Gedicht, “Pferd”, erschien 1930. Seine eigentliche Schriftstellerkarriere begann jedoch erst mit dem Gedicht “Abenddämmerung”, das das Magazin New Joseon 1933 herausbrachte. Zu seinen berühmtesten Werken gehören “Der Gipfel” und “Blaue Trauben” von 1939. In diesem Gedicht wird eine friedliche Zukunft beschworen:
Unter dem blauen Himmel entriegelt das grüne Meer sein Herz,
Und ein Boot gleitet heran, seine weißen Seegel ausgebreitet.

Ich hörte, wie mein erschöpfter Gast kam,
Ein müder Körper umwickelt von einem tiefblauen Gewand.

Ich begrüßte ihn, als ich diese blauen Trauben pflückte,
Was macht es aus, wenn meine beiden Hände durchnässt sind?

Da, mein Kind, auf unserer niedrigen silbernen Tischplatte,
Breite das weiße Laken aus.

Unabhängigkeitsdichter
Yi Yuk-sa erlebte die Befreiung der koreanischen Halbinsel nicht mehr. Er wurde 1943 verhaftet und nach Peking gebracht, wo er ein Jahr später in einem Gefängnis starb. Als Poet und Unabhängigkeitskämpfer war sein Leben ein Leben des Widerstands.

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