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Geschichte

General Jeon Bong-jun: Anführer der Donghak-Bewegung der Bauern

2011-06-30

General <b>Jeon Bong-jun</b>: Anführer der Donghak-Bewegung der Bauern
Anführer der Donghak-Bewegung der Bauern

Im Joseon des 19. Jahrhunderts grassierte die Korruption. Das Volk war nicht länger gewillt, dies hinzunehmen und stellte sich gegen die Herrschenden. 1894 schlossen sich einfache Bauern zu einer gemeinsamen Bewegung zusammen, um gegen korrupte Regierungsbeamten zu kämpfen und die japanischen Mächte zurückzudrängen. Es war das erste Mal in der koreanischen Geschichte, dass das einfache Volk begann, sich in derartiger Weise zu organisieren. An der Spitze dieser Bewegung stand ein Mann namens Jeon Bong-jun, der auch unter seinem Spitznamen „Nokdu Janggun (General Mungobohne)“ bekannt war.

Jeon Bong-jun wurde 1854 als Sohn eines konfuzianischen Lehrers in Gochang, in der Provinz Nord-Jeolla geboren. Sein Vater wurde hingerichtet, nachdem er eine Revolte angeführt hatte. Dies war einer der Gründe, weshalb der junge Jeon Bong-jun von gesellschaftlichem Wandel träumte. Im Alter von etwa 30 Jahren wurde er Anhänger der Donghak-Lehre, einer religiösen Bewegung, die die Gleichheit aller Menschen betonte, und stieg zum Bezirksaufseher von Gobu in Nord-Jeolla auf.

In Gobu eröffnete Jeon eine private Akademie und eine Praxis für traditionelle koreanische Medizin. Am 8. Januar 1894 überfiel er gemeinsam mit etwa 1000 Bauern und Donghak-Gefolgsleuten ein Regierungsbüro in Gobu. Der Angriff galt dem Bürgermeister von Gobu, der seinen eigenen Geldbeutel füllte, indem er hohe Steuern eintrieb und jeden, der sich widersetzte, gnadenlos verfolgte. Seine kleine Körperstatur machte Jeon Bong-jun wett durch außergewöhnlichen Mut und starkes Charisma. So gelang es ihm, den Bauern und den einheimischen Bürgern die nötige Courage für den Aufstand gegen den Bürgermeister zu vermitteln, zu Unrecht eingesperrte Menschen zu befreien und Lebensmittel an die Armen zu verteilen.

Nach diesem Aufstand ernannte der Königshof einen neuen Bürgermeister und garantierte den Bauern Immunität, wenn sie zu ihren landwirtschaftlichen Tätigkeiten zurückkehrten. Doch auch der Regierungsvertreter, der nun geschickt wurde, um eine Normalisierung der Lage zu bewirken, zog den Zorn der Bevölkerung auf sich, denn bei Razzien gegen Anstifter und Teilnehmer der Rebellion ließ er viele unschuldige Menschen festnehmen.


Die Nation verteidigen und das Volk schützen

Mit dem Schlachtruf „Bogukanmin”, der verkündete, dass das Volk das Fundament des Staates sei und dass der Staat zugrunde gehen werde, wenn dieses Fundament schwach sei, verschickte Jeon Mitteilungen an andere Donghak-Führer des Landes, damit diese sich mit ihm verbündeten. So sammelten sich etwa 13.000 Menschen zum großen Aufstand am 4. Mai 1894.

Jeon verfasste eine Erklärung, in der er die Gründe für den Aufstand darlegte und in der er vier grundlegende Regeln aufstellte, darunter den Grundsatz: „ Keine Ermordung von Menschen und keine Zerstörung von Eigentum.” Jeons Bauernarmee nahm schnell nahegelegene Ortschaften ein und nur einen Monat nach Beginn der Rebellion auch die Stadt Jeonju. Sein Ruf als kühner Anführer veranlasste die zentrale Regierung, den chinesischen Qing-Hof um Unterstützung zu bitten. Unter dem Vorwand, in den Unruhen das Kräftegleichgewicht mit China wiederherstellen zu müssen, schmuggelte auch Japan Streitkräfte nach Joseon. Der so von zwei Seiten unter Druck geratene Jeon erklärte, seine Kämpfer würden sich aus Jeonju zurückziehen, wenn die Regierung seinen Reformplan akzeptierte. Dieser sah unter anderem die Bestrafung korrupter Beamten, Freiheit für Sklaven und eine gerechte Landverteilung vor. Um weiteres Blutvergießen zu verhindern, stimmte die Regierung dem Friedensvertrag mit Jeon am 7. Mai 1894 zu.


Betrogen und gefallen, doch nicht vergessen

Doch die Vereinbarung scheiterte. Die japanische Armee besetzte den königlichen Gyeongbok-Palast und Japan drängte in die inneren Angelegenheiten Joseons. Erzürnt über den Versuch Japans, sein Heimatland zu besetzen, führte Jeon seine 12.000 Anhänger gegen die japanischen Besatzer. Doch gegen deren moderne Waffen und die Allianz zwischen den Japanern und dem Militär Joseons konnte er nichts ausrichten. In Gongju erlitt Jeon eine endgültige Niederlage und war nun gezwungen, sich zu verstecken. Als er sich am 2. Dezember auf dem Weg zu einem verbündeten Rebellenführer in Honam befand, wurde er von Regierungstruppen aufgegriffen.

Im Jahre 1895 wurde Jeon Bong-jun hingerichtet, doch wurde er von denen, die ihm gefolgt waren, nicht vergessen. Jeon Bong-jun wurde auch General Mungobohne genannt, weil er ebenso wie die Mungobohne zwar klein gewachsen war, aber auch in der unwirtlichsten Umgebung wachsen und Kräfte entfalten konnte. Seine Treue und Liebe für die Schwächsten in der Gesellschaft haben der koreanischen Widerstandsbewegung gegen die japanischen Besatzer immense Energie verliehen. Jeon Bong-juns Vision für eine bessere Zukunft und seine Bemühungen um Gleichberechtigung und Integrität leben auch nach seinem Tode bis zum heutigen Tage weiter.

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