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Geschichte

Bae Jung-son: der Anführer des Sambyeolcho-Aufstandes

2012-10-04

<b>Bae Jung-son</b>: der Anführer des Sambyeolcho-Aufstandes
Jindo: eine Insel bietet Goryeo Zuflucht

Die Insel Jindo liegt am südlichen Ende der koreanischen Westküste und ist nach Jejudo und Geojedo die drittgrößte Insel des Landes. Aufgrund ihrer fruchtbaren Erde wurde sie früher Okju genannt, was „fruchtbares Dorf“ bedeutet, und auch der heutige Name Jindo deutet noch auf den Reichtum und die Fülle hin, die die Insel ihren Bewohnern bietet. Im 13. Jahrhundert waren es genau diese Eigenschaften, die die sogenannten Sambyeolcho-Rebellen hierhin verschlugen. Nach der Kapitulation Goryeos gegenüber den mongolischen Invasoren bauten sie hier das Königreich an neuer Stelle wieder auf. Der Anführer dieser Aufständischen hieß Bae Jung-son.

Aufstand gegen die Mongolen

Anfang des 13. Jahrhunderts hatte Dschingis Khan die nomadischen Stämme der Mongolen unter seiner Herrschaft vereint und anschließend Gebiete in China, Zentralasien und Osteuropa erobert. Auch nach dem Tod von Dschingis Khan setzten die Mongolen ihre Eroberungszüge fort, bis ihr Reich schließlich das Größte war, dass je in der Geschichte der Menschheit existierte. Im Zuge dieser Eroberungsfeldzüge fielen sie zwischen 1231 und 1258 auch sieben Mal in das koreanische Königreich Goryeo ein.

In Reaktion darauf verlagerte der Königshof von Goryeo 1232 seinen Sitz von Gaegyeong, dem heutigen Gaeseong, auf die Insel Gangwhado westlich von Seoul. Von dort kämpfte Goryeo 40 Jahre lang erbittert gegen die Invasoren, wobei das umgebende Meer als natürliches Schutzschild gegen das Reitervolk der Mongolen wirkte. Die Sambyeolcho, eine besondere Militäreinheit, spielten in der Militärregierung und im Kampf gegen die Mongolen in dieser Zeit eine wichtige Rolle.

Im Jahr 1270 ergab sich Goryeo jedoch, und die Sambyeolcho sollten aufgelöst werden. Doch diese weigerten sich, Goryeos Kapitulation gegenüber der fremden Macht anzuerkennen. Am 1. Juni 1270 erklärte ihr Oberbefehlshaber Bae Jung-son, dass sie weiter gegen die Mongolen und für die Unabhängigkeit Goryeos kämpfen würden, und das war der Beginn des Sambyeolcho-Aufstandes. Bae setzte einen Verwandten des Königs auf den Thron, und am 3. Juni verließen rund 1.000 Schiffe voll von Menschen und Gütern die Insel Ganghwado und fuhren in Richtung der Insel Jindo. Dort wollte Bae Jung-son das Königreich Goryeo wieder aufbauen.

Die Insel bot dafür die besten Voraussetzungen: zwischen Jindo und dem Festland fließen Strömungen mit einer Geschwindigkeit von gut 24 km/h, die schnellsten in ganz Asien. Außerdem bot die Insel soviel fruchtbares Ackerland, dass mit einer guten Ernte für drei Jahre ausgesorgt war. Sie war also der ideale Ort, um sich vor den Mongolen in Sicherheit zu bringen. Denn diese waren als Reitervolk zu Lande zwar kaum zu besiegen, in Seeschlachten aber weit unterlegen.

Ein neues Goryeo unter Führung der Sambyeolcho

Die Sambyeolcho-Regierung präsentierte sich als neue legitime Regierung von Goryeo, und machte dies von Beginn an deutlich. Bae Jung-son baute auf dem Yongjang-Berg auf Jindo eine Bergfestung, deren Mauern eine Länge von mehr als 12 Kilometern erreichten, und errichtete einen Palast, der dem in der alten Hauptstadt Gaegyeong in nichts nachstand. Er brachte die umliegenden Inseln und die Küstenregionen unter seine Kontrolle und baute damit ein Inselkönigreich auf. Dieses lag strategisch sehr günstig. Alle Schiffe, die Getreide als Tributzahlung in die Hauptstadt brachten, mussten an Jindo vorbei, und so fielen all diese Steuern in die Hände von Bae und seinen Männern. Die Sambyeolcho schickten sogar eigene Gesandte nach Japan und versuchten, sich mit den Japanern gegen die Mongolen zu verbünden.

Auch im Volk waren Bae und die Sambyeolcho-Regierung sehr beliebt und wurden als Befreiungsarmee gesehen. All diejenigen, die weiter gegen die Mongolen kämpfen wollten, kamen nach Jindo und schlossen sich dem Widerstand an. Trotzdem währte die Herrschaft der Sambyeolcho auf Jindo letzlich nur neun Monate.

Widerstand bis zum bitteren Ende

Im Mai 1271 verbündete sich der ursprüngliche Hof von Goryeo mit den Mongolen und schickte rund zehntausend Soldaten und vierhundert Kriegsschiffe, um die Sambyeolcho-Aufständischen niederzuschlagen. Bae und seine Männer hielten den Gegnern für zehn Tage stand, doch dann konnten sie gegen deren neue Feuerwaffen nichts mehr ausrichten. Die Yongjang-Festung und der Palast fielen, und Bae Jung-son starb auf dem Schlachtfeld.

Die nun führungslosen Sambyeolcho-Rebellen verlagerten sich daraufhin auf die Insel Jejudo und kämpften von dort aus für zwei Jahre weiter. 1273 mussten sie sich schließlich endgültig gegen einen gemeinsamen Angriff von Goryeo und den Mongolen geschlagen geben. Das war das Ende des Widerstandes gegen die mongolischen Invasoren. Goryeo wurde von da an für mehr als einhundert Jahre von den Mongolen regiert, bis es schließlich vom Joseon-Reich abgelöst wurde.

Über Bae Jung-son als Person ist wenig bekannt; Man weiß noch nicht einmal, wann und wo er geboren wurde. Doch als Anführer des Sambyeolcho-Aufstandes ist sein Name trotzdem in die Geschichte eingegangen.

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