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Hintergrund

Rückführung nordkoreanischer Fischer im Jahr 2019 sorgt für innenpolitischen Streit

2022-07-16

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Im Fall der Rückführung nordkoreanischer Fischer im Jahr 2019 ist ein innenpolitischer Streit entbrannt.


Die Staatsanwaltschaft intensiviert ihre Ermittlungen in dem Fall. Auch zum Tod eines Fischereibeamten im Westmeer 2020 wird wieder ermittelt. Beide Fälle ereigneten sich unter der Vorgängerregierung. 


Ermittler der Staatsanwaltschaft Seoul Zentral durchsuchten am Mittwoch Räumlichkeiten des Geheimdienstes und beschlagnahmten Dokumente im Zusammenhang mit beiden Vorfällen. Die Ermittler sicherten sich unter anderem Berichte, die sich noch auf den Servern des Geheimdienstes befanden sowie Nachweise zur Erstellung und Löschung von Daten. Auch Chatprotokolle wurden sichergestellt. 


Der National Intelligence Service (NIS) hatte zuvor am 6. Juli zwei seiner früheren Chefs, Park Jie-won und Suh Hoon, bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.


Park steht im Verdacht, im Zusammenhang mit der Erschießung des südkoreanischen Fischereibeamten Lee Dae-jun durch nordkoreanische Soldaten im Westmeer im Jahr 2020 die Löschung von Geheimdienstberichten angeordnet zu haben. In einem der Berichte soll gestanden haben, dass der Beamte, anders als von der Regierung damals dargestellt, nicht in den Norden überlaufen wollte, sondern in nordkoreanische Gewässer getrieben wurde. 


Seinem Amtsvorgänger Suh Hoon wird vorgeworfen, im Jahr 2019 ein vorzeitiges Ende der Befragung von zwei nordkoreanischen Fischern veranlasst zu haben. Die Nordkoreaner hatten an Bord ihres Schiffes 16 Kollegen getötet. Die südkoreanische Regierung hatte sie an Nordkorea übergeben, weil sie Kriminelle seien und sie nicht klar den Wunsch geäußert hätten, im Süden zu bleiben. 


Der Streit erhielt neue Nahrung, weil jüngst Fotos veröffentlicht wurden, auf denen zu erkennen sei, dass sich die beiden geflüchteten Fischer dagegen wehren, zurückgeschickt zu werden. 


Die Regierungspartei Macht des Volks sprach von einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit und kündigte an, eine parlamentarische Untersuchung und die Einsetzung eines Sonderstaatsanwalts zu dem Vorfall zu überprüfen.


Die oppositionelle Minjoo-Partei Koreas nannte das Vorgehen der Regierungspartei politisch motiviert.

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