Nordkorea hat offenbar ohne Vorankündigung Wasser aus einem grenznahen Damm am Oberlauf des Flusses Imjin abgelassen.
Darüber informierte das Ministerium für Klima, Energie und Umwelt am Sonntag. Eine um 23 Uhr am Samstag gemachte Satellitenaufnahme lasse Anzeichen dafür erkennen, dass Wasser aus dem Hwanggang-Damm abfließe, hieß es.
Es wird vermutet, dass Nordkorea Wasser abfließen ließ, um angesichts ergiebiger Regenfälle in der Region Kapazitäten für den Hochwasserrückhalt sicherzustellen.
Südkorea wurde wie auch in früheren Fällen nicht darüber informiert.
Im September 2009 hatte die unangekündigte Schleusenöffnung des Hwanggang-Damms besonders schwerwiegende Folgen. In Südkorea kamen deswegen mehrere Menschen am Unterlauf des Flusses Imjin ums Leben, die von Fluten überrascht wurden.
Einen Monat später vereinbarten beide Koreas, dass der Süden frühzeitig darüber informiert wird, wenn die Staudamm-Schleuse geöffnet werden muss. An diese Einigung hat sich Nordkorea letztmals im Jahr 2013 gehalten.