Koreanische Atombombenopfer wollen eine Sammelklage gegen die südkoreanische Regierung einreichen.
80 Überlebende der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki 1945 wollten von Seoul eine Entschädigung fordern, schrieb die japanische Zeitung „Asahi Shimbun“.
Sie wollten dadurch die Seouler Regierung auffordern, mit der japanischen Regierung über die Angelegenheit zu verhandeln. Zudem solle damit bestätigt werden, dass individuelle Entschädigungsansprüche koreanischer Opfer gegenüber der japanischen Regierung bestehen.
Tokio vertritt die Ansicht, dass mit dem Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen mit Südkorea von 1965 alle individuellen Entschädigungsansprüche von Südkoreanern wegen der japanischen Kolonialherrschaft abgegolten seien. Dagegen geht die südkoreanische Regierung davon aus, dass das Nebenabkommen über die Entschädigungsansprüche weder Strahlenopfer noch Sexsklavinnen für japanische Soldaten und nach Sachalin verschleppte Koreaner betreffe.
Das südkoreanische Verfassungsgericht hatte 2011 in der von 2.500 Atombombenopfern eingereichten Verfassungsklage zugunsten der Kläger geurteilt. Sie wiesen damals darauf hin, dass die passive Haltung der Regierung in den Bemühungen um die Lösung von Konflikten mit Japan die Grundrechte der Opfer verletze.