Die Polizei hat erstmals nach dem Amtsantritt der neuen Regierung Wasserwerfer eingesetzt.

Am Donnerstag hatte in der Innenstadt von Seoul eine Kundgebung stattgefunden, auf der bessere Beziehungen zu Nordkorea gefordert wurden.

Tausende Menschen hatten zunächst auf dem Platz vor der Bahnstation Seoul Station gefordert, dass die Regierung alle unterbrochenen Projekte mit Nordkorea wiederaufnimmt.

Laut Angaben des Veranstalters hätten 5.000 Menschen protestiert, die Polizei sprach von 3.500 Demonstranten.

Nachdem diese mehrere Zugänge zum Rathausplatz versperrt hatten und etwa 1.500 Demonstranten einen Teil der achtspurigen, durch das Zentrum verlaufenden Straße in Jongno besetzt hatten, setzte die Polizei Wasserwerfer ein, um die Demonstranten auseinanderzutreiben.

Verletzte soll es nicht gegeben haben, rund 300 Demonstranten wurden nach Angaben der Polizei wegen der Besetzung der Straße oder Widerstands gegen Polizisten in Gewahrsam genommen.

Zuvor hatte eine linksgerichtete Studentenorganisation eine nicht genehmigte Demonstration in der Stadtmitte veranstaltet. Auf der Versammlung wurde der Geheimdienst wegen seiner mutmaßlichen Einmischung in die Präsidentenwahl im Dezember kritisiert. Die Gruppe kam später zu einem weiteren Protest dieser Art zusammen. Dabei wurden 140 Menschen in Gewahrsam genommen.