Laut einer Polizeibeamten hat der frühere Polizeichef von Seoul, Kim Yong-pan, im Zuge der Ermittlungen wegen des Verdachts der Einmischung des Geheimdienstes in die Präsidentenwahl auf Ermittler Druck ausgeübt.
Kwon Eun-hee, die damals die Ermittlungen der Polizeistation im Seouler Stadtteil Suseo geleitet hatte, sagte am Montag bei der Anhörung des parlamentarischen Untersuchungskomitees zur Einmischung des Geheimdienstes in die Präsidentenwahl aus.
Kim habe sie am 12. Dezember im vergangenen Jahr angerufen und gefordert, keinen Durchsuchungsbefehl zu beantragen, behauptete Kwon.
Kims Aussage bei der Anhörung am Freitag, dass er Kwon mit dem Anruf nur ermuntert habe, entspreche nicht der Wahrheit. Sie habe im Zuge der Ermittlungen stets Schwierigkeiten und Unbequemlichkeiten zu spüren bekommen. Der Grund seien unangemessene Anweisungen aus dem Umfeld der Ermittlungen gewesen, hieß es weiter.
Die Polizei hatte am vergangenen 12. Dezember wegen der Wahleinmischung des Geheimdienstes mit negativen Kommentaren über Oppositionskandidaten im Internet Ermittlungen aufgenommen, nachdem die größte Oppositionspartei Beschwerde eingelegt hatte. Kim Yong-pan wird vorgeworfen, als Polizeichef der Hauptstadt den Umfang der Ermittlungen negativ beeinflusst und darüber hinaus Ermittlungsergebnisse geschönt zu haben.