Für die Steuerung der verunglückten Fähre Sewol verantwortliche Besatzungsmitglieder sind heute verhaftet worden.
Haftbefehle ergingen gegen den 69-jährigen Kapitän Lee Jun-seok, die dritte Offizierin und den Maat.
Die Staatsanwaltschaft Mokpo berücksichtigte eine Rechtsklausel, nach der eine Schriffscrew für das Zurücklassen eines Schiffs bestraft werden kann. Die Klausel ist seit Juli 2013 gültig und sieht eine Haftstrafe von mindestens fünf Jahren bis lebenslänglich vor.
Lee wird unter anderem fahrlässige Tötung, Verletzung der beruflichen Sorgfaltspflicht und ein Verstoß gegen das Gesetz zur Rettung aus Seenot vorgeworfen.
Sieben weitere Besatzungsmitglieder wurden zum Verhör vorgeladen. Darüber hinaus könnten laut der Staatsanwaltschaft noch drei weitere Crewmitglieder vorgeladen werden.
Die ermittelnde Staatsanwaltschaft teilte außerdem mit, dass die dritte Offizierin zum Unglückszeitpunkt die Verantwortung für die Steuerung des Schiffs hatte. Laut Angaben der Reederei gegenüber den Ermittlern habe die junge Offizierin erstmals die Verantwortung auf diesem Abschnitt übernommen. Weil das Schiff in Incheon mit Verspätung losfuhr, sei sie außerplanmäßig auf dem anspruchsvollen Abschnitt zuständig gewesen, auf dem das Schiff wenden musste.