Die junge Generation in Korea zwischen 20 und 29 Jahren hat ein negatives Bild von Nordkorea und wenig Interesse an einer Wiedervereinigung.
Das sagte Karl Friedhoff vom Asan-Institut für Politische Studien am Donnerstag bei einer Diskussionsveranstaltung im Institut für Koreanische Wirtschaft (KEI) in Washington DC. Er bezog sich dabei auf die Ergebnisse einer Umfrage, bei der man Koreaner zwischen 20 und 29 nach ihrer Identität befragt und die Antworten anschließend auf die Themen Nation und Bürgertum analysiert hatte. Demnach sahen sich die jungen Koreaner eher als Bürger und nicht so sehr als Teil eines gemeinsamen koreanischen Volkes.
Die 20er hätten ähnlich wie die 60er eine relativ negative Einstellung zu Nordkorea, so Friedrich weiter. Dies liege daran, dass die jungen Koreaner in ihrem Meinungsbildungsprozess die Versenkung der Korvette Cheonan und den Angriff auf die Insel Yeonpyeong miterlebt hätten. Sie würden sich fragen, warum sie sich mit Leuten, die sie angriffen und bedrohten, wiedervereinigen sollte.
Wenn diese jungen Koreaner später in Machtpositionen gelangten, würden sie kein großes Interesse für die Wiedervereinigung aufbringen, hieß es. Wenn die innerkoreanischen Beziehungen so weitergingen wie jetzt, werde das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Wiedervereinigung immer schwächer werden.