Mehr als 10.000 Menschen haben eine Petition für die Abschaffung der Visafreiheit für Jeju-Touristen unterzeichnet.
Hintergrund ist der Mord eines chinesischen Touristen an einer Südkoreanerin auf der Ferieninsel.
Die Petition über das größte Internetportal des Landes Daum war am Sonntag gestartet worden. Das Ziel waren mindestens 10.000 Unterschriften. Mit Stand von 4 Uhr am Montag war die Schwelle mit 11.800 Unterzeichnern bereits deutlich übertroffen worden.
Der Gouverneur von Jeju, Won Hee-ryong, äußerte sich jedoch vorsichtig zu einer Rückgängigmachung der Visabefreiung für Touristen.
Er hatte am Montag bei einer Sitzung mit Beamten angemerkt, dass Erfahrungen in anderen Ländern mit ähnlichen Systemen berücksichtigt werden müssten. Auch solle geprüft werden, welche Folgen die Abschaffung der Visafreiheit für den Tourismus und die Wirtschaft der Insel und die nationale Diplomatie hätte.
Seit der Einführung der Visafreiheit auf Jeju im Jahr 2008 waren die Besucherzahlen merklich gestiegen. Vor allem aus China kamen deutlich mehr Touristen.
Mit den steigenden Besucherzahlen stieg jedoch auch die Zahl der von Ausländern verübten Straftaten. Nach heutigen Angaben der Polizei von Jeju wurden im bisherigen Jahresverlauf bis Juli 69,2 Prozent aller von Ausländern begangenen Straftaten auf der Insel von Chinesen begangen. In Zahlen ausgedrückt waren dies 240 von 347 Fällen, in denen die Täter gefasst werden konnten.