Bei der dritten Verhandlung gegen die Schlüsselfigur im Politskandal Choi Soon-sil und den früheren Chefsekretär für Politikkoordinierung Ahn Jong-beom hat die Staatsanwaltschaft neue Beweise vorgelegt, welche die versuchte Beweisvernichtung des Präsidialamtes belegen.
Bei der Verhandlung am Freitag im Seouler Bezirksgericht veröffentlichten die Staatsanwälte einen Teil aus dem Notizbuch des ehemaligen Chefsekretärs der Präsidentin, in dem unter anderem Stichworte aus der Sitzung mit der Präsidentin Park Geun-hye am 12. Oktober 2016 stünden. Die Notizen "Spenden nicht vom Blauen Haus(BH) gesammelt, nur unterstützt. Die Personalentscheidung nicht vom BH geprüft. Projekte nicht vom BH initiiert, nur daran teilgenommen" seien bei der Sitzung der Chefsekretäre, an der die Präsidentin teilgenommen habe, gemacht worden. Dies beweise, dass das Präsidialamt versucht habe, mit dem Politskandal relevante Beweise zu vernichten.
Hierzu sagte der Anwalt der langjährigen Freundin der Staatspräsidentin Choi, Lee Kyung-jae, die Staatsanwaltschaft ermittle unter der Annahme, dass sich die Republik Korea noch unter einer Diktatur befinde und die Großunternehmen nur die Forderungen des Herrschers befolgten.
Der Anwalt wies zudem die Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft streng zurück, wonach Choi versucht habe, die Stiftungen Mir und K-Sports für eigene Interessen auszunutzen.