Südkorea will härter gegen randalierende Passagiere im Flugzeug durchgreifen.
Wer in südkoreanischen Maschinen andere Fluggäste oder Crew-Mitglieder tätlich angreift, dem droht künftig eine bis zu dreijährige Haftstrafe.
Das Ministerium für Land, Infrastruktur und Transport teilte am Donnerstag mit, dass ab diesem Jahr ein Fünf-Jahres-Plan umgesetzt werde, um die Sicherheit an Bord von Flugzeugen zu erhöhen.
Zurzeit droht Rüpeln an Bord eine Geldstrafe in Höhe von bis zu zehn Millionen Won oder 8.500 Dollar. Eine Gefängnisstrafe sieht das Gesetz bislang nicht vor. Eine Gesetzesänderung für ein höheres Strafmaß für Randalierer in Flugzeugen liegt der Nationalversammlung mittlerweile vor.
Auch soll das Personal künftig schneller zu härteren Mitteln greifen dürfen. Ist Gefahr wegen eines Randalierers im Verzug, soll künftig notfalls auch ohne vorherige Warnung die Elektroschockpistole eingesetzt werden dürfen.
Als schwere Verstöße werden Gewalt gegen Passagiere, Crew-Mitglieder, die Missachtung von Anweisungen der Crew, Eindringversuche ins Cockpit und Manipulationen an den Türen und Notausstiegen betrachtet.
Hintergrund für die schärferen Gesetze ist ein Vorfall im vergangenen Dezember. Ein Passagier war auf einem Korean Air-Flug ausgerastet und konnte nur mit Mühe vom Kabinenpersonal gebändigt werden. Der Vorfall wurde in den sozialen Medien bekannt, weil auch der amerikanische Popsänger Richard Marx an Bord war und ein Video zu dem Geschehen veröffentlichte. Er kritisierte, dass die Crew nicht in der Lage gewesen sei, die Situation schnell in den Griff zu bekommen.