Ein Gericht hat den Antrag der Staatsanwaltschaft auf einen Haftbefehl gegen Chung Yoo-ra, die Tochter von Choi Soon-sil, erneut abgelehnt.
Choi ist eine langjährige Vertraute der abgesetzten Präsidentin Park Geun-hye und steht im Zentrum des Korruptionsskandals um Park.
Das Bezirksgericht Seoul Zentral befand am Dienstag, dass angesichts der Vorwürfe gegen Chung und des Ausmaßes ihrer Beteiligung an kriminellen Handlungen die Notwendigkeit einer Verhaftung zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht anerkannt werde. Die Begründung unterscheidet sich kaum von der für die Ablehnung des ersten Haftantrags am 3. Juni.
Seitdem befragte die Staatsanwaltschaft Chung drei weitere Male und auch Menschen in ihrer Umgebung, um die Tatvorwürfe gegen Chung und ihre eventuelle Beteiligung an kriminellen Machenschaften zu untermauern. Staatsanwälte konnten herausfinden, dass Chung mehrmals mit Ex-Präsidentin Park telefoniert hatte. In den neuen Antrag wurde daher der Vorwurf der Verheimlichung kriminell erwirtschafteter Gewinne zusätzlich aufgenommen.
Die Staatsanwaltschaft erwägt nun, Chung vor Gericht zu stellen, ohne sie zu verhaften.