Der Gerichtsprozess gegen Lee Jae-yong, den Samsung-Erben und Vizevorsitzenden von Samsung Electronics, nähert sich dem Ende.
Vor der letzten Verhandlung am 7. August legen die für den Korruptionsskandal um die abgesetzte Präsidentin Park Geun-hye zuständige Sonderstaatsanwaltschaft und die Verteidiger von Lee und weiteren angeklagten Samsung-Managern nun ihre Meinungen zu einzelnen Streitpunkten vor.
Am Donnerstag stritten beide Seiten darüber, ob Lee für die Übernahme der Kontrolle über die Unternehmensgruppe Ex-Präsidentin Park bestochen hatte. Das Team des Sonderstaatsanwalts behauptete, dass Samsung durch die Zusammenlegung von Samsung C&T und Cheil Industries 2015 die Machtstruktur habe änderen wollen. In diesem Prozess habe er der damalige Präsidentin Park eine illegale Bitte unterbreitet, um sich ihre Unterstützung zu sichern.
Lees Verteidiger wiesen den Vorwurf zurück. Die Zusammenlegung beider Unternehmen hänge mit der Sicherung der Kontrolle Lees über die Gruppe nicht zusammen.
Die Sonderstaatsanwaltschaft legte Materialien für Parks Äußerungen, in denen Samsungs Angelegenheiten erwähnt sind, und Notizen des angeklagten früheren präsidialen Chefsekretärs An Chong-bum als Beweise für die illegale Bitte vor. Lees Verteidiger betonten jedoch, dass nicht alle in den Materialien genannten Angelegenheiten bei den Treffen zwischen Park und Lee zur Sprache gebracht worden seien.