Die Staatsanwaltschaft hat den früheren Chef des Geheimdients NIS, Won Sei-hoon, für den heutigen Dienstag vorgeladen.
Won soll für verschiedene illegale Aktivitäten des Geheimdienstes verantwortlich gewesen sein. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, etwa sieben Milliarden Won (6,2 Millionen Dollar) aus der Behördenkasse für die Manipulation der öffentlichen Meinung im Internet ausgegeben zu haben.
Das zuständige Ermittlungsteam will Won bezüglich des Einsatzes von Teams aus Zivilpersonen befragen, die für die Meinungsmanipulation Kommentare im Internet hinterlassen hatten. Im Fokus der Untersuchung soll stehen, ob er dem damaligen Präsidenten Lee Myung-bak darüber berichtet hatte.
Unterdessen griffen Kultur- und Kunstschaffende, die auf einer schwarzen Liste zur Zeit der Lee Myung-bak-Regierung gestanden hatten, zu Gegenmaßnahmen. Romanautor Hwang Sok-yong und Komikerin Kim Mi-hwa baten das dem Kulturministerium unterstellte zuständige Untersuchungsteam um eine Untersuchung zur schwarzen Liste, die vom Geheimdienst erstellt worden war.
Schauspielerin Kim Gyu-ri und Schauspieler Moon Sung-keun zeigten acht beteiligte Personen einschließlich des früheren Präsidenten Lee Myung-bak und der ehemaligen Präsidentin Park Geun-hye bei der Staatsanwaltschaft an.
Unterdessen durchsuchte die Staatsanwaltschaft am Montag die Privathäuser von zwei früheren leitenden Beamten des Geheimdiensts, denen eine Verwicklung bei der schwarzen Liste vorgeworfen wird.