Die Einrückgung von Wehrdienstverweigern aus Gewissensgründen darf bis zur Einführung eines Ersatzdienstes verschoben werden.

Die Entscheidung traf die für die Einberufung von Wehrpflichtigen zuständige Behörde MMA, nachdem das Verfassungsgericht die fehlende Institutionalisierung eines Ersatzdienstes als verfassungswidrig eingestuft hatte.

Der Schritt gilt für die unter 30-Jährigen, bei denen es nach dem Urteil des Verfassungsgerichts im Juni feststeht, dass sie zum Militär gehen müssen. Wer sich die Verschiebung wünscht, muss hierfür erforderliche Dokumente einreichen.

Laut einem Mitarbeiter der Behörde werden regionale Behörden auf der Grundlage der Dokumente die Anträge überprüfen und über die Verschiebung entscheiden. Wie festgestellt wurde, beantragten bis Mittwoch sieben Personen eine solche Verschiebung.

Skeptiker stellen jedoch die Wirksamkeit der Maßnahme infrage. Einige sehen den Schritt als übereilt an, da kein ausreichender gesellschaftlicher Konsens über den Ersatzdienst vorliege.