Auf den Freispruch im Verfahren um giftige Desinfektionsmittel für Luftbefeuchter haben Opfer und Hinterbliebene mit einem Protest reagiert.
Nach dem Urteil des Bezirksgerichts Seoul Zentral erklärte die Klägergruppe am Dienstag auf einer Pressekonferenz, es handele sich um einen Justizirrtum.
Die Staatsanwaltschaft kündigte an, in die Berufung gehen zu wollen.
Manager und Angestellte von SK Chemicals und Aekyung Industrial waren von ihrer Verantwortung für Herstellung und Verkauf von mutmaßlich giftigem Desinfektionsmittel freigesprochen worden.
Insgesamt 17 Personen wurden freigesprochen, darunter der frühere Präsident von SK Chemical, Hong Ji-ho, und der frühere CEO von Aekyung Industrial, Ahn Yong-chan. Sie waren wegen Fahrlässigkeit und einer mangelhaften Informationspolitik nach Bekanntwerden möglicher Gesundheitsrisiken angeklagt worden.
Nach Auffassung des Gerichts gebe es aber keine ausreichenden Beweise dafür, dass die Chemikalien Chlormethylisothiazolinon und Methylisothiazolinon in dem Produkt "Humidifier Mate" so wie von den Opfern behauptet Lungenkrankheiten und Asthma verursachen.
Jang Dong-yeok von der Bürgerorganisation Solidarität des Volkes für partizipatorische Demokratie, der die Kläger unterstützt, widersprach dieser Auffassung. Ihm zufolge sei die Schädlichkeit der Chemikalien wissenschaftlich dokumentiert. Er forderte neue Ermittlungen durch ein staatliches Gremium.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft habe das Desinfektionsmittel im Zeitraum 2002 bis 2011 den Tod von rund 100 Menschen verursacht.