Der Gewerkschaftsdachverband KCTU hat am Samstag im Zentrum Seouls eine Großkundgebung durchgesetzt, obwohl die Stadtverwaltung und die Polizei die Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie verboten hatten.
KCTU hatte ursprünglich geplant, die Kundgebung auf Yeouido im Westen der Hauptstadt abzuhalten. Die Organisation änderte jedoch kurzfristig den Veranstaltungsort, da die Polizei den Zugang zu dem wie eine Insel gelegenen Stadtteil faktisch versperrt hatte.
Nach Schätzungen des Veranstalters versammelten sich 8.000 Mitglieder zur Kundgebung im Viertel Jongno. Sie forderten unter anderem die Abschaffung von atypischer Beschäftigung und die Erhöhung des Mindestlohns.
Ministerpräsident Kim Boo-kyum äußerte starkes Bedauern darüber, dass die KCTU alle Warnungen ignorierte und eine große Versammlung im Stadtzentrum abhielt.
Die Stadtverwaltung zeigte die Organisation wegen des Vorwurfs der Verletzung des Gesetzes zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten an. Die Polizei leitete daraufhin Ermittlungen ein.