In Japan wird möglicherweise am Donnerstag der Bau eines Tunnels für die Ableitung des radioaktiv verseuchten Wassers aus dem havarierten Atomkraftwerk in Fukushima beginnen.
Die betreffenden lokalen Verwaltungen, einschließlich der Präfektur Fukushima, hätten am Dienstag ihre Zustimmung dafür erteilt, dass der AKW-Betreiber Tokyo Electric Power Company, Tepco, die dafür erforderlichen Anlagen baue, berichtete die japanische Zeitung „Yomiuri Shimbun“.
Demnach wird erwartet, dass Tepco möglicherweise am Donnerstag mit dem Bau eines Unterwassertunnels beginnen wird. Die Firma will durch den Tunnel das kontaminierte Wasser aus dem AKW Fukushima Daiichi ins Meer, einen Kilometer vor der Küste, leiten.
An dem beim Erdbeben 2011 in Ostjapan havarierten Kernkraftwerk fallen täglich 130 bis 150 Tonnen an verstrahltem Wasser an. Die japanische Regierung und Tepco hatten beschlossen, es mit Meerwasser zu verdünnen, sodass der Gehalt des Tritiums, eines radioaktiven Stoffs, unter den Richtwert fällt. Anschließend soll das Wasser ins Meer abgeleitet werden.
Mit dem Filtersystem ALPS können 62 radioaktive Stoffe beseitigt werden, Tritium wird jedoch nicht herausgefiltert.
Die Regierung in Tokio und Tepco haben vor, im kommenden Frühling mit der Ableitung des Wassers zu beginnen. Fischereiorganisationen vor Ort sprechen sich jedoch immer noch stark dagegen aus.
Die japanische Nuklearaufsichtsbehörde NRA genehmigte letzten Monat formell den Entsorgungsplan. Daraufhin äußerten die Regierungen Südkoreas und Chinas gegenüber der japanischen Seite ihre Bedenken über die möglichen Folgen.