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Lifestyle

Zufriedenheit der Kinder in Korea

#Sie fragen, wir antworten l 2015-09-12

Hörerecke

Q:Auf der KBW WR Internetseite habe ich folgenden Bericht gelesen: Laut einem Bericht sind Kinder in Südkorea im internationalen Vergleich am unglücklichsten. Wie die BBC berichtete, habe die britische Wohlfahrtsorganisation The Children´s Society einen Bericht über die Zufriedenheit von Kindern in 15 Ländern erstellt. Demnach sind 9,8 Prozent der Kinder in Südkorea mit ihrem Leben nicht zufrieden, das ist die höchste Quote unter den 15 Staaten. Kinder in Großbritannien stehen mit 7,1 Prozent einen Platz vor Südkorea. Koreanische Kinder sind unter anderem mit ihrem eigenen Körper, Aussehen und Selbstvertrauen unzufrieden. Mit der durchschnittlichen Zufriedenheit mit dem Körper von 7,1 von zehn Punkten bei Mädchen und 7,7 bei Jungen bildet Südkorea das Schlusslicht. Das ist sehr bedauerlich, aber was gedenkt man in Südkorea zu unternehmen, damit sich die Kinder wieder glücklicher fühlen?

A:Unglücklich sind die Kinder, weil die koreanische Gesellschaft predigt, dass man der oder die Beste, Schönste, Schnellste zu sein hat und dass letzten Endes alles geht, wenn man nur einen eisernen Willen hat und sein Bestes gibt. Platz 2 oder 3 ist nicht gut genug. Entsprechend hoch ist der Druck vom Kindergarten an bis zur Jobsuche nach dem Hochschulabschluss, der mehr oder weniger ein Muss ist. Gleichzeitig wird gepredigt, dass jeder schlank und schön sein kann, wenn er nur will, bzw. auch dafür zahlen kann, Korea steht ja in der Schönheitschirurgie an der Weltspitze. Gutes Aussehen erhöht die Konkurrenz im Job- und Heiratsmarkt. Der Punkt Selbstvertrauen dürfte v.a. mit schulischen Leistungen und mit der Popularität in Schule, Uni und im jeweiligen sozialen Umfeld zu tun zu haben. Die Basis von Selbstvertrauen ist aber auch das Gefühl, angenommen und nicht nur dauernd kritisiert zu werden, und da funktioniert es manchmal nicht so richtig in der Familie, weil die Eltern natürlich nur das Beste für die Kinder wollen, was zunächst einmal gute Schule, dann gute Uni, guter Job und danach gute Heirat meint. Das Problem ist sehr komplex und hat mit der rasanten Entwicklung und dem Wohlstandswachstum in den letzten zwei, drei Jahrzehnten in Korea zu tun. Von Regierungsseite kann man da auch nicht so viel direkt unternehmen, außer Chancengleichheit zu befördern, über Medien und in Zusammenarbeit mit NGOS versuchen, das gesellschafte Umfeld und Bewusstsein zu verändern und mehr Beratungs- und Anlaufstellen für Eltern und Kinder zu schaffen. Aber all dies braucht Haushaltsmittel und da gibt es meist Dringenderes auf der Unterstützungsliste.

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