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Lifestyle

Ursprung zum Chuseok-Erntedankfest

#Sie fragen, wir antworten l 2015-09-26

Hörerecke

Q:: Wo hat das Chuseok-Fest seinen Ursprung?

A:Chuseok ist neben Seollal, dem Neujahrsfest nach Lunarkalender, der höchste Feiertag in Korea. Das Chuseok-Fest wird am fünften Tag des achten Mondmonats gefeiert, 2015 fällt es also auf den 27. September. Normalerweise gibt es drei Chuseok-Feiertage, da aber 2015 der Chuseok-Tag auf Sonntag, den 27. September fällt, gibt es zum Ausgleich und zur Freude der arbeitenden Bevölkerungen einen freien Tag mehr, d.h. die Chuseok-Feiertage gehen diesmal von Samstag. dem 26. September, bis Dienstag, den 29. September. Traditionell ist Chuseok als „Hangawi“ bekannt, was grob übersetzt so viel wie „Große Mitte“ bedeutet, das Fest fällt nämlich in etwa auf die Zeit der Tag-und-Nachtgleiche im Herbst.

Historisch gesehen hat das Chuseok-Fest nicht so sehr viel mit dem Erntedankfest im amerikanischen Sinne des Wortes, also dem „Thanksgiving Day“, zu tun. Die historischen Wurzeln werden nämlich allgemein in einem Webwettbewerb namens „Gabae“ vermutet. Dieser Gabae-Wettbewerb soll vor fast 2000 Jahren im damaligen Königreich Silla (57 v. Chr.- 935 n. Chr.) abgehalten worden sein. Und einen einen ganzen Monat lang gedauert haben. Zwei Damen-Mannschaften traten dabei gegeneinander an. Die Mannschaft, die während des einen Monats das meiste Tuch gewebt hatte, wurde am Gabae-Tag von der Verlierer-Mannschaft reichlich bewirtet.

Nach anderen Theorien soll Chuseok der Tag sein, an dem das Silla-Reich einen großen Sieg über das rivalisierende Königreich Balhae errang. Dieser Sieg wurde dann mit großen Festivitäten gefeiert, zu denen Bogenschießwettbewerbe, Kampfsportwettbewerbe und eben auch ein Webwettbewerb gehört haben sollen.
Daneben vertreten aber auch viele Wissenschaftler die Ansicht, dass Chuseok auf schamanistische Feiern zur Zeit des Erntemonds zurückgeht. Zu dieser Zeit wurden den jeweiligen örtlichen Gottheiten und den Vorfahren Opfergaben der neuen Ernte als Zeichen des Dankes und der Verehrung dargebracht. Für diese Annahme spricht, dass in einigen Gebieten, in denen es keine Ernten im Herbst gab, Chuseok nicht gefeiert wird.
Wahrscheinlich ist, dass jede dieser Erklärungstheorien bis zum gewissen Grade ihre Berechtigung hat und sich im Laufe der Geschichte verschiedene Traditionen und Hintergründe organisch miteinander verbunden haben. In allen Fällen wird im Herbst gefeiert und für die Ernte des Jahres gedankt, die ja gerade in der traditionellen Agragesellschaft von enormer Wichtigkeit war. Entsprechend sind unerlässliche Opfertischgaben: Reis der neuen Ernte und der daraus hergestellte Reispunsch Sikye, frisch geerntete Früchte und Obst wie Kastanien, Jujuben, Kaki, Äpfel und Nashi-Birnen. Ebenso unerlässlich sind verschiedene Fisch- und Fleischgerichte wie Kalbi-jjim, eingelegte und geschmorte Rinderrippen, Gemüse-Fleisch- oder Gemüse-Fisch-Spieße, sowie die drei Gemüse aus dem grünen Wasserfenchel Minari, dem braunen Adlerfarn Gosari und den weiß-gelblichen Glockenblumenwurzeln Doraji.

Die meisten der genannten Opfergaben dürfen übrigens auch auf keinem Opfertisch für die Ahnenverehrungszeremonie am Sterbetag fehlen, ausgenommen der Reispunsch, der jahreszeitlich gebunden ist. Nicht zu denken ist die Chuseok-Opfertafel ohne die halbmondförmigen gefüllten Reiskuchen Songpyeon (송편), die auf einem Bett aus Kiefernnadeln gedünstet werden, was ihnen ihr typisches Aroma verleiht.
So ein Ahnenverehrungstisch mit seinen über 20 verschiedenen Speisen sowie Obst- und Reiskuchensorten ist schon sehr zeitaufwändig in der Vorbereitung. Ein Teil dieser Speisen wie Reiskuchen, Obst, Kastanien oder dünne, gebratene Fisch- und Fleischfiletscheiben werden zusammen mit dem Reiswein Makgeolli auch zu den Gräbern der Ahnen mitgenommen, wo sie symbolisch geopfert werden, immer vorher gereinigt durch dreimaliges Kreisen über einem brennenden Räucherstäbchen. Die Grabrituale gehen übrigens wenigstens 3 Generationen zurück, immer nur auf männlicher Seite.

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