Mit einer imposanten Schlussfeier sind die Winterspiele 2014 im russischen Sotschi zu Ende gegangen. Südkorea kam mit drei Gold-, drei Silber- und zwei Bronzemedaillen auf Platz 13 im Medaillenspiegel. Nach einer eigenen Bewertung hat die Zeitung „Donga Ilbo“ den Aufsehen erregendsten Stars der Winterspiele nach bestimmten Schlüsselwörtern Medaillen verliehen. Diese Schlüsselwörter sind „Legende“, „Revanche“, „Kampfgeist“,“ „Vortrefflichkeit“, „Glück gehabt“, “Dabei sein ist alles“ und „Mehrfach geehrt“.
Für die Kategorie „Legende“ wählte die Zeitung Eiskunstläuferin Kim Yu-na, die mit einem pefekten Kurzprogramm die Fans begeisterte und dennoch nach der Kür die Goldmedaille der Russin Sotnikowa überlassen musste. Eine umstrittene Entscheidung sorgte weltweit für Verwunderung. Eine Legende ist der nach Russland gewechselte ehemalige südkoreanische Shorttrack-Läufer Victor Ahn, der in Sotschi dreifach gekrönt wurde. Insgesamt hat Ahn bisher sechs olympische Goldmedaillen gewonnen und ist damit der erfolgreichste Shorttrack-Läufer aller Zeiten. Der Norweger Ole Einar Björndalen gewann zwei weitere Goldmedaillen im Biathlon. Mit bisher insgesamt acht Gold, vier Silber und einer Bronzemedaille hält er den Rekord bei der Anzahl der olympischen Medaillen. Auch er ist eine Legende.
Unter dem Schlüsselwort Revanche wurde das südkoreanische Staffel-Team der Frauen im Shorttrack auf Rang Eins gewählt. Mit ihrem Sieg in Sotschi hatte sich die Mannschaft erfolgreich für Vancouver revanchiert. Bei den Winterspielen vor vier Jahren in Vancouver war sie als erste ins Ziel gelaufen, wurde aber wegen einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung disqualifiziert. Zuvor hatte das Staffel-Team den Titel drei Mal verteidigt. Auch das koreanische Team für die Mannschaftsverfolgung konnte sich mit einem Sieg gegen Russland für Kim Yu-na revanchieren. Auch Meryl Davis und Charlie White konnten sich für Vancouver revanchieren. Vier Jahre nach ihrem olympischen Eistanz-Silber haben sie den Spieß umgedreht. Das US-amerikanische Eistanz-Paar gewann diesmal vor den Siegern von 2010, Tessa Virtue und Scott Moir, die Goldmedaille.
Besonderen Sportsgeist zeigten Park Seung-hee, Lee Gyu-hyuk und Mao Asada. Shorttrack-Läuferin Park Seung-hee war über 500 Meter über eine Gegnerin gestolpert, hatte sich aber sofort aufgerafft und den Lauf zu Ende gebracht. Sie wurde mit der Bronzemedaille belohnt. Für Eisschnellläufer Lee Gyu-hyuk war Sotschi die sechste Olympiade. Erstmals ging er bei den Winterspielen in Lillehammer an den Start. Obwohl er ohne Medaille blieb, verlor Lee, der nach Sotschi seine Karriere beendet, nie den Spaß am Sport. Die japanische Eiskunstläuferin Mao Asada verließ nach einer desaströsen Vorstellung im Kurzprogramm deprimiert das Eis. In der Kür am darauf folgenden Tag hatte sie dennoch eine perfekte Vorstellung gegeben, obwohl sie kaum noch Medaillenchancen hatte. Für ihren Sportgeist wurde sie auch von koreanischen Medien hoch gelobt.
Vorzüglich zeigte sich die koreanische Eisschnellläuferin Lee Sang-hwa, die mit einem neuen olympischen Rekord im zweiten Durchgang ihren Titel von Vancouver verteidigen konnte. Beachtliches leistete auch die Niederländerin Jorin ter Mors, die als erste Frau sowohl im Shorttrack als auch im Eisschnellauf startete. Im Eisschnelllauf gewann sie über 1500 Meter Gold.
Auch die Amerikanerin Lauryn Williams bewies, dass sie die Kraft für zwei Disziplinen hatte. Bei den Sommerspielen in London ging sie mit der Sprint-Staffel an den Start und erhielt die Goldmedaille. In Sotschi holte sie Silber im Bob. Sie ist damit erst der fünfte Athlet, der bei Sommer- und Winterspielen vertreten ist.
Mehrfach geehrt wurden die koreanische Shorttrack-Läuferinnen Shim Suk-hee, Tora Berger aus Norwegen und das Sprint-Team aus den Niederlanden. Shim Suk-hee, das Ass der koreanischen Damen-Mannschaft im Shorttrack gewann in Sotschi jeweils eine Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille. Sie zog damit mit der Norwegerin Tora Berger gleich, die im Biathlon dieselbe Bilanz vorzuweisen hat. Die niederländischen Eisschnellläufer holten 23 von 36 Medaillen, die im Eisschnelllauf vergeben wurden, darunter acht Goldmedaillen.
Großes Glück hatten die russische Eiskunstläuferin Adelina Sotnikowa, die möglicherweise auch dank eines Heimvorteils Gold gewann und die chinesische Shorttracker-Läuferin Li Jianrou, die über 500 Meter nach dem Sturz der schnellsten Läuferinnen siegte. Für das koreanische Bobteam Won Yun-jong und Sou Young-woo war dabei sein alles. Die beiden belegten Platz 18 und erreichten damit das bisher beste Ergebnis Südkoreas im Bob. Das koreanische Frauenteam im Curling war bei seinem ersten Olympia-Auftritt ebenfalls stark motiviert. Nach drei Siegen und sechs Niederlagen beendeten die Sportlerinnen den Wettkampf auf Platz acht unter zehn Teilnehmerländern.