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Chrysanthemen und der Pansori-Sänger Kim Il-gu

#Musik verbindet l 2025-09-25

Musik verbindet

Chrysanthemen und der Pansori-Sänger Kim Il-gu
Der berühmte Gelehrte Jeong Yak-yong정약용 aus der Joseon-Ära war ein Liebhaber von Chrysanthemen. Er hatte eine besondere Art, um sich an dieser Herbstblume zu erfreuen, wie aus dem folgenden Text hervorgeht:

Alle Unordnung und alle unförmigen Gegenstände wie Garderoben und Schreibtische wurden entfernt. Dann wurde der Ort für die Chrysanthemen, der etwas von der Wand entfernt war, ordentlich gemacht. In angemessener Entfernung wurde eine Kerze aufgestellt, damit sie den Raum erleuchten konnte. 

Das Ergebnis davon war, dass die Wand plötzlich von seltsamen Mustern und Formen erfüllt war. Die nahen von ihnen ähnelten Blumen und Blättern, die Zweige schön arrangiert, wie ein traditionelles Tintengemälde. Die weiter entfernten wirkten verstreut und unscharf, wie feine, dünne Wolken oder verspielte Spatzen.

Nachdem er sich so an den Chrysanthemen erfreut hatte, soll Jeong Yak-yong정약용 mit seinem Freund Yoon Yi-seo윤이서 getrunken und Gedichte verfasst haben. Sein Raum muss dann vom Duft der Blumen, des Weines und der Tinte erfüllt gewesen sein. 

Diese Woche sprechen wir über Kim Il-gu김일구. Er ist ein offiziell anerkannter Praktizierender des Pansori „Jeokbyeokga적벽가“, einem immateriellen Kulturerbe Koreas. Zudem hat er Ajaeng Sanjo komponiert und ist ein hervorragender Gayageum-Spieler. Geboren wurde er 1940 in Hwasun화순 in der Provinz Jeollanam-do. Sein Vater war ein begeisterter Pansori-Liebhaber, und der junge Kim Il-gu lernte bereits im zarten Alter von neun Jahren das gesamte Pansori „Chunhyangga춘향가” auswendig. Nach dem Koreakrieg hatte sein Vater eine Pension. Eines Tages übernachtete eine Kompanie für die traditionelle koreanische Oper Changgeuk창극 in dieser Pension, konnte aber nicht für die Übernachtung bezahlen. Das nahm sein Vater zum Vorwand, der Opernkompanie hinterher zu reisen, um sein Geld einzutreiben. Der junge Kim Il-gu begleitete ihn und wurde bei Aufführungen gelegentlich als Kinderdarsteller eingesetzt. Doch damals waren Opernproduktionen mit ausschließlich weiblichen Darstellerinnen beliebt, und es gab nicht viele Stellen für Sänger. Nach einigen Jahren ging Kim Il-gu daher zu der Ajaeng-Spielerin Jang Woljungseon장월중선 in Mokpo, um das Instrument zu erlernen, und arbeitete als Begleitmusiker für eine rein weibliche Opernkompanie. Eines Tages, als er gerade in Busan war, hörte er ein Gayageum Sanjo von Won Ok-hwa원옥화. Er verließ die Opernkompanie und begann, unter Won Ok-hwa die Gayageum zu lernen. Dann wurde er vom Nationaltheater Korea als Gastmusiker angeheuert, und bei Pansori-Aufführungen wurde ihm klar, dass es kein besseres Instrument als die menschliche Stimme gibt. Zu dem Zeitpunkt war er bereits über 30 Jahre alt. Dennoch suchte er den Meistersänger Park Bong-sul auf, um von ihm das „Jeokbyeokga“ in voller Länge zu erlernen. Als er 1983 beim Jeonju Daesaseupnori전주대사습놀이, einem der wichtigsten Festivals für traditionelle Musik in Korea, den 1. Preis für Gesang gewann, wurde er landesweit berühmt. 2020, im Alter von 80 Jahren, wurde er zum Praktizierenden das „Jeokbyeokga“ ernannt.

Hwimorijapga휘모리잡가 bezieht sich auf schnelle Volkslieder, die vor allem in Seoul und Gyeonggi-do gesungen werden. Eines der bekanntesten Hwimorijapga trägt den Titel „Manhakcheongbong만학천봉“. In dem Lied geht es um einen Angler, der einen Jungen bittet, seinen Fisch zu seiner Frau nach Hause zu bringen. Doch der Junge lehnt den Auftrag ab. Das Besondere an dem Lied ist, dass jeder Aspekt der Geschichte mit viel Detail beschrieben wird. Der Junge reitet auf einem Elch, trägt sein Haar in zwei Knoten auf dem Kopf und trägt einen Sack voller medizinischer Kräuter. Damit ähnelt er den Jungen, die in alten Gemälden oft kleine Botengänge für himmlische Wesen namens  Sinseon신선 erledigen. Kein Wunder, dass er sich zu gut für eine so simple Aufgabe war. 

Musik
  1. „Chang bakke“- gesungen von SoulJigi
  2. Passage aus dem Pansori „Jeokbyeokga“ - gesungen von Kim Il-gu
  3. „Manhakcheonbong“ - gesungen von Chae Su-hyeon

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