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Hintergrund

Arbeitsbeschaffungsprojekt nach Gwangju-Modell startet

2019-12-27

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Das sogenannte Gwangju-Modell stellt einen neuartigen Versuch für die Arbeitsplatzbeschaffung dar. Dies erfolgt durch die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens durch eine Gebietskörperschaft und ein Unternehmen. Die Bezeichnung „Gwangju-Modell“ rührt daher, dass die Stadt Gwangju in Kooperation mit Hyundai Motors ein solches Projekt vorantrieb.


Die Stadtverwaltung von Gwangju und der Autobauer gründeten gemeinsam Gwangju Global Motors. Hyundai wird ein Mini-SUV-Modell mit einem Hubraum von weniger als 1.000 Kubikzentimeter entwickeln und die neue Firma mit dessen Produktion beauftragen. Die Stadtverwaltung wird Subventionen und Steuervergünstigungen anbieten, damit sich die neue Firma frühzeitig stabilisieren und nachhaltig arbeiten kann.


Ziel ist es, in der Fabrik von Global Motors im zweiten Halbjahr 2021 die Produktion aufzunehmen. Die Produktionskapazität soll 100.000 Einheiten im Jahr betragen. Der durchschnittliche Einstiegslohn von Fabrikarbeitern wird 35 Millionen Won (30.160 Dollar) im Jahr betragen, sollte wöchentlich 44 Stunden gearbeitet werden. Nach einer Studie durch externe Experten will man ein fortgeschrittenes Lohnsystem einführen und unter anderem den Anteil des Grundlohns erhöhen. Das relativ niedrige Lohnniveau wird durch soziale Maßnahmen und verschiedene Unterstützungsmaßnahmen der Regierung und der Stadtverwaltung ausgeglichen. Durch die Unterstützung in einzelnen Bereichen wie Wohnen, Verkehr, Bildung, Gesundheitsversorgung und Kultur werde das reale Lohnniveau gesteigert, heißt es.


Das Gwangju-Modell für die Arbeitsplatzbeschaffung erregt Aufmerksamkeit, denn es ermöglicht die Schaffung vieler Stellen, indem Unternehmen entlastet werden. Es wird erwartet, dass Global Motors mindestens 1.000 Mitarbeiter direkt einstellen wird. Sollten auch unmittelbar zu schaffende Stellen mitberücksichtigt werden, werden dank der neuen Firma voraussichtlich 12.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Sie könnte auch zu einem Durchbruch in der einheimischen Automobilindustrie und zur Schaffung eines neuen Modells für die Koexistenz von Arbeitgebern und -nehmern führen. Es ist das erste Mal seit 23 Jahren, dass eine neue Autofabrik in Südkorea gebaut wird. Die einheimischen Automobilhersteller konzentrierten sich zuletzt angesichts hoher Personalkosten im Inland auf die Schaffung von Produktionsstandorten im Ausland. Das Gwangju-Modell wird Hyundai Motor ermöglichen, mit geringem finanziellem Aufwand im Inland zu produzieren. Der Konzern könnte dafür mit einer verbesserten Geschäftslage belohnt werden. Das Projekt könnte sich als Modell für die Koexistenz von Arbeitgebern und -nehmern nicht nur in der Automobilbranche, sondern auch in der gesamten Industrie Südkoreas etablieren.


Das Gwangju-Modell feierte zwar mit dem Beginn des Fabrikbaus den richtigen Start. Jedoch gibt es noch viele Aufgaben zu erledigen. Am dringlichsten ist der Infrastrukturaufbau für soziale Maßnahmen. Die Stadt Gwangju wird 800 öffentliche Mietwohnungen für Arbeitnehmer bauen. Die Bauarbeiten für weitere Einrichtungen wie ein Zentrum für die Unterstützung des gemeinsamen Wachstums von Arbeitgebern und -nehmern sowie eine Kindertagesstätte werden bald aufgenommen. Eine entscheidende Frage ist jedoch die Finanzierung. Derzeit stehen lediglich zwei Milliarden Won aus der Staatskasse und fünf Milliarden Won für den Bau der Kindertagesstätte zur Verfügung.


Das größte Problem stellt der Konflikt mit Arbeitnehmerkreisen dar, die sich von Anfang an dem Plan des Fabrikbaus widersetzt haben. Sie meinen, dass die Fabrik letztlich Hyundai Motor gehören werde, und schließlich nur eine Lohnsenkung bewirkt werde. Arbeiterkreise fordern daher, ihre Beteiligung nach der Gründung der Firma zu garantieren. Wegen des noch ungelösten Konflikts blieben Arbeiterkreise der Grundsteinlegungszeremonie für die Fabrik fern.


Als weitere Probleme werden ähnliche Projekte an anderen Orten, überlappende Investitionen und ein Überangebot befürchtet. Auch gibt es Bedenken, ob das Projekt in Gwangju nachhaltig sein kann.

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