Konservative und progressive Kreise in Südkorea haben den 79. Jahrestag der Unabhängigkeit Koreas getrennt gefeiert.
Die Führung der regierenden Partei Macht des Volks nahm am Donnerstag an der von der Regierung veranstalteten Zeremonie teil, die am Vormittag im Seouler Stadtzentrum stattfand.
37 Organisationen verbunden mit der Unabhängigkeitsbewegung sowie sechs Oppositionsparteien, darunter der Mehrheitspartei DP, boykottierten die Regierungsveranstaltung. Grund ist die umstrittene Geschichtsauffassung des Präsidenten der Unabhängigkeitshalle von Korea, Kim Hyoung-suk, der kürzlich neu ernannt wurde.
Die Oppositionsparteien nahmen stattdessen an einer Zeremonie teil, die Bürgerorganisationen, unter anderem der Verband für Befreiung Koreas, organisierten. Die Veranstaltung fand im Kim Koo Museum & Bibliothek im Hyochang-Park in Seoul statt.
Der Tag der Unabhängigkeit wurde bislang unter Federführung der Regierung und durch Teilnahme aller politischen Parteien sowie Bürgerorganisationen bei einer gemeinsamen Zeremonie gefeiert.
Ein Boykott dieser Art geschah das erste Mal. Damit wolle man gegen die pro-japanische Politik der Regierung protestieren und des Tages gedenken, an dem das Japanische Kaiserreich bewältigt und die Unabhängigkeit Koreas wiedererlangt worden sei, hieß es zur Begründung.