Südkorea hat von Japan in der Frage der Welterbestätte Hashima und der Darstellung ihrer Geschichte ein verantwortungsvolles Engagement gefordert.
Tokio müsse ein konstruktives und verantwortungsvolles Engagement an den Tag legen, forderte die südkoreanische Botschafterin bei der UNESCO, Bak Sang-mee, auf der 47. Sitzung des Welterbekomitees am Dienstag (Ortszeit) in Paris.
Seoul hatte vergeblich versucht, bei der UNESCO Diskussionen über das Versäumnis Tokios bei den zugesagten Folgemaßnahmen nach der Aufnahme der Insel in die Welterbeliste anzustoßen. Zur Zeit der Anerkennung von Hashima und weiterer ehemaliger Industriestätten als Welterbe im Jahr 2015 hatte Japan versprochen, die gesamte Geschichte der Insel bekannt zu machen. Dies umfasst auch Zwangsarbeit durch Koreaner.
Sie bedauere, dass in der laufenden Sitzungsperiode keine Diskussionen über ein Thema im Zusammenhang mit der industriellen Revolution der Meiji-Zeit hätten zustande kommen können, sagte Bak.
Das Welterbekomitee habe mit vier aufeinander folgenden Entscheidungen konsequent darum gebeten, dass die gesamte Geschichte der Stätten der industriellen Revolution der Meiji-Zeit verstanden werden könne. Nach fast zehn Jahren sei die Umsetzung jedoch unzureichend, argumentierte die Botschafterin.
Südkorea hoffe aufrichtig, dass sich Japan konstruktiv und verantwortungsbewusst an diesem Prozess beteilige, damit sinnvolle Fortschritte erzielt würden. Sollte trotzdem keine Lösung gefunden werden, müsse sich das Komitee weiter mit der Angelegenheit befassen, forderte sie.
Der japanische Vertreter sagte lediglich, dass die Position seines Landes in der Angelegenheit unverändert bleibe.