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Kultur

[80 Jahre Unabhängigkeit – ein Rückblick] Der Abschuss von Flug KAL 007 (1. September 1983)

Write: 2025-09-08 11:19:49Update: 2025-09-08 16:24:03

Am 1. September 1983 schossen sowjetische Abfangjäger in der Nähe der Insel Sachalin die Passagiermaschine KAL 007 ab. Alle 269 Menschen an Bord starben.

Die Boeing 747 der Korean Air Lines war von New York über Anchorage nach Seoul unterwegs. Auf dem Abschnitt Anchorage–Seoul sollte die Maschine der nördlichsten der sechs Routen, der „Romeo 20“, folgen, die streckenweise bis auf knapp 50 Kilometer an den sowjetischen Luftraum heranführte. Nach späteren Feststellungen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) drang der Jumbojet infolge eines Navigationsfehlers etwa fünf Stunden nach dem Start in Anchorage zunächst über Kamtschatka, später über Sachalin in den sowjetischen Luftraum ein.

Mehrere sowjetische Jagdflugzeuge stiegen auf. In der Nähe der Insel Sachalin wurde die KAL-Boeing von einem Abfangjäger vom Typ Suchoi Su-15 beschossen und stürzte ab. Alle 269 Insassen aus 16 Ländern kamen ums Leben, darunter 81 Südkoreaner. Es war die schwerste Katastrophe in der Geschichte der südkoreanischen Luftfahrt.

Der ICAO-Abschlussbericht von 1993 kommt zu dem Schluss, die sowjetische Luftfahrtführung habe den Abschuss angeordnet, obwohl Meldungen sowjetischer Piloten darauf hindeuteten, es könne sich um ein Zivilflugzeug handeln. Aus Sorge, die Maschine könne in den internationalen Luftraum entkommen, sei auf eine ausreichende Identifizierung verzichtet worden.

Der Abschuss verstieß gegen die internationale Gepflogenheit, keine Gewalt gegen Zivilflugzeuge anzuwenden – selbst bei Luftraumverletzungen – und verschärfte die ohnehin frostigen Ost-West-Beziehungen. Bereits am Folgetag trat der UN-Sicherheitsrat zusammen und verabschiedete eine Resolution, in der unter anderem die Bestrafung der Verantwortlichen gefordert wurde. Viele westliche Staaten schränkten vorübergehend die Flugverbindungen mit der Sowjetunion ein. Die US-Regierung unter Ronald Reagan beschloss, das bis dahin dem Militär vorbehaltene Satellitennavigationssystem GPS (Global Positioning System) für die zivile Nutzung freizugeben, um künftig ähnliche Tragödien zu verhindern.

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