Erstmals in Südkorea ist passive Sterbehilfe für ein menschenwürdiges Sterben geleistet worden.
Die Universitätsklinik Severance in Seoul veranlasste am Dienstag um 10.21 Uhr den Abbruch der künstlichen Funktionshilfen durch Atmungsgerät für eine 77-jährige Wachkoma-Patientin. Bislang wurde der Tod der Frau noch nicht festgestellt.
Die Klinik will nach eigenen Angaben keine Maßnahmen einleiten, um einen schnelleren Tod herbeizuführen, sollte die Frau auch 12 Stunden nach dem Stopp der lebensverlängernden Maßnahmen noch leben. Auch werde auf eine erneute künstliche Beatmung oder die Verabreichung von Medikamenten verzichtet.
Die Frau mit Familiennamen Kim war im Februar des Vorjahres während einer Krebsuntersuchung infolge eines Hirnschadens ins Koma gefallen. Als sie noch gesund war, soll sie erklärt haben, keine lebenserhaltenden Maßnahmen zu wünschen, sollten keine Aussichten mehr auf eine Genesung bestehen.
Der Oberste Gerichtshof hatte im Mai auf Antrag der Familie in dem konkreten Fall das Recht auf ein menschenwürdiges Sterben zugebilligt.