Eine Gruppe nordkoreanischer Flüchtlinge hat heute trotz der Forderung der Regierung nach Zurückhaltung ihre anti-nordkoreanische Flugblattaktion wie geplant durchgeführt.
Über 30 Personen der Gruppe Kämpfer für ein freies Nordkorea (FFNK) und einer konservativen Bürgerinitiative schickten um elf Uhr in Paju nahe der innerkoreanischen Grenze 200.000 Flugblätter mit zehn Ballons über die Grenze.
Darin wurde unter anderem des verstorbenen Sekretärs der nordkoreanischen Arbeiterpartei, Hwang Jang-yeop, der sich seit seiner Flucht aus Nordkorea 1997 gegen das dortige Regime ausgesprochen hatte, gedacht. Heute jährt sich Hwangs vierter Todestag.
Die Gruppe schickte neben Flugblättern auch Ein-Dollar-Scheine, Broschüren und DVDs mit.
Als der Chef der FFNK, Park Sang-hak, vor Ort erschien, forderte ein Beamter des Vereinigungsministeriums einen Verzicht auf die Aktion. Park sagte jedoch, dass das Ministerium den Nordkoreanern das Recht auf Information nicht untersagen dürfte.
Die Polizei setzte für Eventualitäten 370 Polizisten vor Ort ein. Sie verhinderte die Kampagne jedoch nicht.
Nordkorea hatte am Donnerstag gedroht, dass die innerkoreanischen Beziehungen zugrunde gehen würden, sollte Seoul die Verteilung von Propaganda-Flugblättern dulden. Daraufhin hatte die südkoreanische Regierung die Flüchtlingsguppe zu Zurückhaltung gemahnt.