Sollte Nordkorea auf sein Nuklearprogramm verzichten, könne das Land mit „überraschenden Geschenken“ rechnen. Das sagte US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice gestern bei einem Treffen mit Südkoreas Außenminister Ban Ki-moon in Seoul.
Wenn das kommunistische Land sein Atomprogramm aufgäbe und in internationale Inspektionen seiner Nuklearanlagen einwilligte, könne unerwartet vieles ermöglicht werden.
Rice betonte, es sei wichtig, dass Nordkorea die Existenz seines Nuklearprogramms unter Verwendung hochangereicherten Urans zugebe. Sie drückte zudem ihren Wunsch aus, dass sich für die Nordkoreafrage eine ähnliche Lösung findet, wie im Falle Lybiens. Es wäre gut, wenn der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-il mit seinem lybischen Kollegen Gaddafi spräche.
Am Rande des ASEAN-Regional-Forums (ARF) am 1. Juli in Jakarta hatte Nordkoreas Außenminister Paek Nam-sun die Existenz eines Uran-Programms erneut bestritten. Paek sagte allerdings, falls die USA Beweise dafür vorlegten, wolle das Land in Inspektionen einwilligen.
Nach den jüngsten Anmerkungen von Rice rechnen politische Beabachter in Seoul damit, dass auch die Normalisierung der Beziehungen zwischen Nordkorea und den USA wesentlich schneller erfolgen könnte, sollte Pjöngjang auf sein Nuklearprogramm verzichten.