Der japanische Premierminister Fumio Kishida erwägt, in diesem Sommer Südkorea zu besuchen.
Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Dienstag unter Berufung auf einen Vertreter der Regierung in Tokio.
Dahinter stecke die Absicht, anlässlich des Japan-Besuchs von Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol am Donnerstag und Freitag die Shuttlediplomatie wieder aufzunehmen und das Tempo der Verbesserung der bilateralen Beziehungen zu erhöhen.
Die Shuttlediplomatie zwischen beiden Ländern hatte 2004 begonnen, damit Südkoreas Präsident und Japans Premierminister einmal im Jahr das jeweils andere Land besuchten. Sie ist seit der Japan-Reise des damaligen Präsidenten Lee Myung-bak im Dezember 2011 unterbrochen.
Laut Kyodo stehe Kishida einer Reise nach Südkorea positiv gegenüber, weil er Yoon sehr dafür schätze, dass dieser einen Vorschlag zur Beilegung des Streits über die Entschädigung von zwangsmobilisierten Arbeitern während der japanischen Kolonialherrschaft gemacht habe.
Ein japanischer Regierungsbeamter sagte, man gehe davon aus, dass Kishidas Besuch irgendwann zwischen Juli und September erfolgen werde. Für die Festlegung des genauen Zeitpunkts müsse jedoch die öffentliche Meinung in Südkorea berücksichtigt werden.
Kyodo rechnete mit vielen Drehungen und Wendungen bis zur Verwirklichung von Kishidas Besuch, weil einige Kläger es ablehnen, Seouls Lösungsvorschlag zu akzeptieren. Auch die größte Oppositionspartei Minjoo-Partei Koreas wehre sich vehement dagegen, hieß es.