Nordkorea könnte nach Einschätzung eines US-Atomexperten neben der Urananreicherungsanlage im Nuklearkomplex Yongbyon noch eine oder zwei geheime Anreicherungsanlagen betreiben.
Laut einem Bericht des US-Auslandssenders Voice of America (VOA) machte David Albright, Leiter des Institutes for Science and International Security (ISIS), eines privaten Forschungsinstituts in den USA, am Montag (Ortszeit) die entsprechende Äußerung.
Es sei wahrscheinlich, dass Nordkorea bis zu 10.000 Zentrifugen in Betrieb habe. Etwa 4.000 davon befänden sich offenbar in Yongbyon und die restlichen 6.000 an einem oder zwei geheimen Orten, hieß es.
Eine Zentrifuge spielt im Prozess der Entwicklung von Atomwaffen eine wichtige Rolle für die Produktion von Uran als Kernbrennstoff. Dabei werden unter Anwendung der Zentrifugalkraft Uran-235 und Uran-238 voneinander getrennt.
Albright hielt es für möglich, dass Nordkorea angesichts der internationalen Aufmerksamkeit auf den als weitere Nuklearanlage vermuteten Komplex in Kangson die Zentrifugen von diesem Standort in eine andere geheime Nuklearanlage verlegt habe.
Er forderte, dass die internationale Gemeinschaft zunächst klarstellen müsse, dass Nordkorea außer der Anlage in Yongbyon über weitere Nuklearanlagen verfüge.