Angesichts der bevorstehenden Ableitung kontaminierten Wassers aus dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi liefern sich Regierungs- und Oppositionsparteien in Südkorea einen immer heftigeren Streit, um die Öffentlichkeit auf ihre Seite zu ziehen.
Die Führung der regierenden Partei Macht des Volks (PPP) besuchte am Montag den Landkreis Seongju in der Provinz Nord-Gyeongsang, wo das US-Raketenabwehrsystem THAAD stationiert ist.
Die Politiker aßen dort demonstrativ die koreanische Melone Chamoe, für die Seongju bekannt ist. Aufgrund der jüngst vorgelegten Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsprüfung durch die Regierung, nach denen elektromagnetische Wellen des THAAD unbedenklich seien, wollten sie offenbar über die frühere Behauptung der Minjoo-Partei Koreas spotten, dass sich die THAAD-Stationierung auf die Sicherheit landwirtschaftlicher Erzeugnisse auswirke.
Die PPP-Führung kritisierte in diesem Zusammenhang auch die Offensive der Minjoo-Partei in Bezug auf das kontaminierte Wasser aus Fukushima und warf der Partei vor, haltlose Gerüchte zu verbreiten. Parteichef Kim Gi-hyeon warf der Oppositionspartei vor, nach den Gerüchten über den Rinderwahnsinn im Zusammenhang mit US-Rindfleisch und über die koreanische Melone in Seongju dieses Jahr haltlose Behauptungen über Fischereiprodukte aufzustellen.
Demgegenüber führt die Minjoo-Partei einen Hungerstreik durch, um Japan zur Zurücknahme seines Entsorgungsplans aufzufordern. Der Abgeordnete Yoon Jae-gap befindet sich seit dem 20. Juni im Hungerstreik, der Abgeordnete Woo Won-shik schloss sich inzwischen dem Streik an.
Der Parteivorsitzende Lee Jae-myung betonte, radioaktiv verseuchtes Wasser könne nicht wieder eingesammelt werden, wenn es einmal ins Meer gelange. Er kritisierte, welches Land die Regierung und die Regierungspartei überhaupt verträten.
Die Chefin der Gerechtigkeitspartei, Lee Jung-mee, trat vor der japanischen Botschaft in Seoul in einen Hungerstreik ein.