Ein dem britischen Sender BBC vorliegendes seltenes Filmmaterial zeigt, wie zwei Teenager in Nordkorea öffentlich zu zwölf Jahren Arbeitslager verurteilt werden, weil sie sich Serien aus Südkorea angesehen haben.
In dem anscheinend im Jahr 2002 aufgenommenen Video sei zu sehen, wie zwei 16-jährige Jungen in Handschellen vor Hunderten von Schülern in einem Stadion stehen, berichtete BBC am Donnerstag (Ortszeit).
In dem Video sei auch ein Sprecher zu hören, der sage, dass sich die südkoreanische Kultur sogar auf Teenager ausgeweitet habe. Die Jungen hätten ihre eigene Zukunft ruiniert, heiße es weiter.
Das Video stellte das südkoreanische Forschungsinstitut South and North Development (SAND) zur Verfügung, das mit Flüchtlingen aus Nordkorea arbeitet.
BBC meldete weiter, in der Vergangenheit seien Minderjährige, die auf diese Weise gegen das Gesetz verstießen, in Jugendarbeitslager geschickt worden. Die Strafe habe in der Regel weniger als fünf Jahre betragen. Im Jahr 2020 habe Pjöngjang jedoch ein Gesetz erlassen, nach dem auf das Anschauen oder Verbreiten südkoreanischer Unterhaltungssendungen die Todesstrafe stehe.
Nordkoreaner hätten in den 2000er Jahren damit begonnen, südkoreanische Unterhaltungsprogramme zu genießen, als Südkorea seine „Sonnenschein-Politik“ betrieben habe. Seoul habe diese Politik im Jahr 2010 mit der Begründung eingestellt, dass sie nicht zu positiven Veränderungen im Verhalten Pjöngjangs geführt habe. Jedoch seien südkoreanische Unterhaltungsprogramme weiterhin über China nach Nordkorea gelangt, hieß es weiter.