Das Vertrauen in die erweiterte Abschreckung der USA in Südkorea ist nach Einschätzung eines ehemaligen US-Botschafters in Seoul nach dem USA-Besuch von Präsident Yoon Suk Yeol im vergangenen April gestiegen.
Die Einschätzung äußerte Harry Harris in einer Anhörung des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des US-Senats am Mittwoch (Ortszeit).
Es sei wahr, dass es in Südkorea und Japan Stimmen gebe, die eine eigene atomare Bewaffnung verlangten. Diese Stimmen seien aber glücklicherweise deutlich leiser geworden, sagte er.
In Südkorea gebe es auch Forderungen nach einer erneuten Stationierung taktischer Nuklearwaffen der USA, die bis in die 1990er Jahre in Südkorea stationiert waren. Weder eine eigene nukleare Bewaffnung noch eine erneute Verlegung von Atomwaffen seien eine gute Idee. Die USA müssten die Südkoreaner davon überzeugen, dass ihre erweiterte Abschreckung zuverlässig sei.
Die Washingtoner Erklärung als Folge des Staatsbesuchs von Präsident Yoon in den USA im vergangenen Jahr habe sehr dazu beigetragen, dass die Forderungen nach Atomwaffen weniger werden, so die Einschätzung Harris´. In der Deklaration wurde eine Stärkung der erweiterten Abschreckung vereinbart.
Er stellte außerdem fest, dass die aktuelle Indopazifik-Strategie der USA ausgewogen sei. In Nordostasien könne kein wirtschaftliches oder sicherheitspolitisches Problem ohne die Kooperation der Regierungen in Südkorea und Japan gelöst werden. Mit anderen Worten, ohne die Zusammenarbeit zwischen Südkorea, den USA und Japan könne es keine positive Entwicklung in der Region geben, hieß es.