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Dokumentation der Live-Sondersendung von KBS „Auf der Suche nach den vermissten Familienangehörigen“ wird UNESCO-Weltdokumentenerbe

Bei der UNESCO eingereichtes Video zur KBS Live-Sonderserie „Auf der Suche nach den vermissten Familienangehörigen“ (2014)

Dokumentation der Live-Sondersendung von KBS „Auf der Suche nach den vermissten Familienangehörigen“ An einem heißen Tag im Juni 1983 begann in Seoul
eine 138-tägige Dokumentation, die die ganze Welt zu Tränen rührte.

Im Jahr 1950 war der Koreakrieg ausgebrochen, an dem Truppen von 16 UN-Mitgliedsstaaten beteiligt waren – ein erbarmungsloser Konflikt zwischen dem kommunistischen und dem liberalen Lager.
Der Krieg forderte vier Millionen Menschenleben, 100.000 Kinder wurden zu Waisen. Ohne eindeutigen Sieger endete er letztlich mit dem Waffenstillstandsabkommen am 27. Juli 1953.
Seitdem ist die koreanische Halbinsel das Land, das unter dem Einfluss des Kalten Kriegs weltweit am längsten geteilt bleibt.

Doch auch 30 Jahre nach dem Ende des Kriegs erinnerten sich diejenigen, die ihre Familienangehörigen durch den Krieg verloren, an die damalige Zeit.

10 Millionen – das ist die Zahl der Personen, die durch die Teilung des Landes in Nord und Süd von ihren Familien getrennt wurden.
„Wenn sie noch am Leben sind, können sie sich auf jeden Fall wiedersehen! Lasst uns als Brücke dafür dienen!”
Mit diesem Leitgedanken brachte KBS die weltweit umfangreichste Live-Sondersendung zur Zusammenführung von getrennten Familien auf den Weg.

Durchschnittlich über 60.000 telefonische Anträge pro Tag!
Insgesamt wurden 100.952 Fälle von getrennten Familien gemeldet, von denen schließlich 53.536 in der Sendung vorgestellt wurden.
Schließlich konnten sich 10.189 Personen wiederfinden und innig umarmen.

Die Dokumentensammlung der Live-Sondersendung von KBS „Auf der Suche nach den vermissten Familienangehörigen“ besteht aus insgesamt 20.522
Materialien, darunter 463 Videokassetten der originalen Aufnahme der Sendung, die von 22.15 Uhr am 30. Juni 1983 bis 4 Uhr am 14. November 1983 live übertragen wurde, Notizhefte der Produzenten, schriftliche Anträge der getrennten Familien, Pläne für den Programmablauf, Cuesheets, Soundtrack-CD und Bilder.

Eine Langzeitaktion, beispiellos in der Weltgeschichte des Rundfunks!
Die ungeschliffenen Szenen der Trauer und Freude stießen bei Menschen aus den verschiedensten Bereichen der Gesellschaft auf Anteilnahme und Resonanz und wurden zu Kanälen der Kommunikation, die die Kriegs- und Nachkriegsgeneration zusammenführten.

Viele Länder mussten Krieg und Teilung erleben, doch keines davon hatte bis dahin übers Fernsehen die Schmerzen und Wunden des Kriegs ungefiltert geteilt.
Diese Dokumentation ist der erste Film, der für die Suche nach vermissten Familienangehörigen das Fernsehen einsetzte, und erreichte historisch hohe Werte hinsichtlich der Teilnehmerzahlen und der Einschaltquote.

Sommer, 1983: Der Yeouido-Platz (der heutige Yeouido-Park) und die Umgebung des KBS-Gebäudes waren mit Menschen überfüllt, die ihre vermissten Familienangehörigen wiederfinden wollten.
Diese Szenen zogen die Aufmerksamkeit der internationalen Gesellschaft auf sich, die ebenfalls das Leid der Menschen in dem kleinen Land im Osten spürte.
Als weltweit erste Rundfunkanstalt wurde KBS außerdem mit der Sendung auf der 24. Gold Mercury-Konferenz für Frieden und Kooperation mit dem Gold Mercury Award ausgezeichnet. Darüber hinaus ebnete sie den Weg zur ersten Familienzusammenführung zwischen Nord- und Südkorea, und bis 2014 fanden sich 18.523 Menschen, die wegen der innerkoreanischen Grenze getrennt lebten, wieder.

Viele Familien weinten, als sie sich in den Armen lagen, erbitterte Tränen und heilten dadurch gegenseitig ihre Wunden.
Die Sendung zeigte der ganzen Welt die verheerenden Folgen des Kriegs und der nationalen Teilung und vermittelte gleichzeitig eine Friedensbotschaft, dass eine Tragödie wie diese sich nicht wiederholen darf.

Doch die koreanische Halbinsel bleibt bis heute geteilt.
Unzählige Menschen vermissen weiterhin ihre Familien.
Die fortwährende Tragik der getrennten Familien ist eine Geschichte der Menschheit, an die sich nicht nur das koreanische Volk, sondern die ganze Welt erinnern sollte.

KBS hat die gesamte Dokumentation digitalisiert, sodass diese nun jederzeit im Archivsystem von KBS abrufbar ist.
Sie wird daneben auch über die Webseite „Auf der Suche nach den vermissten Familienangehörigen“ zur Verfügung gestellt, die durch eine Datenbank auch die Suche nach Personen, die in der Sendung auftraten, ermöglicht.
Über diese Webseite und andere Kanäle sammelt KBS weiterhin zusätzliche Materialien von Relevanz.

Die Schmerzen der Teilung und die Tragik des Kriegs.
Die Sendung „Auf der Suche nach den vermissten Familienangehörigen“, die die schmerzvollen Phasen der Bewältigung dieses Schicksals gezeigt hat, ist ein Dokumentenerbe, an das sich Menschen, die sich den Frieden wünschen, gemeinsam erinnern sollten.