Die chinesische Regierung hat ein Projekt für die Erstellung eines eigenen Internetlexikons gestartet, mit dem es Wikipedia Konkurrenz machen will. Zu diesem Zweck wurden über 20.000 Wissenschaftler auf mehr als 100 Fachgebieten rekrutiert. Dies berichtete die „South China Morning Post“.
er Zeitung nach soll das Lexikon im nächsten Jahr fertiggstellt werden und den doppelten Umfang der englischen Enzyklopädie Britannica erreichen. Die darin enthaltenen Informationen sollen auf demselben Niveau sein wie die chinesischsprachige Ausgabe von Wikipedia.
In China darf Wikipedia nicht frei genutzt werden. Der Zugang zu dem Internetlexikon wird von der Regierung und chinesischen Internetprovidern vom Territorium der Volksrepublik aus im Rahmen der Internetzensur blockiert. Die Zugangssperren funktionieren wie ein Contentfilter. Für wissenschaftliche oder technische Begriffe gibt es zwar fast keine Einschränkungen, empfindliche Eingaben wie Dalai Lama oder Xi Jinping führen aber zu keinem Suchergebnis. Private Internet-Portale wie Baidu und Qihoo 360 betreiben ihre eigenen Online-Lexika.
Das Projekt für die Erstellung eines eigenen Wikipedia wurde 2011 von der chinesischen Regierung genehmigt. Der ursprüngliche Zweck bestand darin, eine 74 Bände umfassende chinesische Enzyklopädie zu aktualisieren. Nachdem jedoch im darauf folgenden Jahr der Papierdruck der Britannica eingestellt worden war, stellte auch China auf die Erstellung eines Online-Lexikons um.