Zum Menü Zum Inhalt
Go Top

Kultur

Kim Hyo-yeong (김효영)

#Musik verbindet l 2012-05-09

Musik verbindet

Kim Hyo-yeong (김효영)
Ein alter chinesischer Mythos handelt von der Göttin Nüwa, auf koreanisch Yeowa(여와). Die Geschichte erzählt davon, dass eines Tages die Himmelsstützen zusammengebrochen, der Himmel eingestürzt und die gesamte Welt von Wasser überflutet worden sei. Die Göttin Yeowa rettete die Welt, indem sie , um das Loch im Himmel zu flicken, Felsbrocken zusammenschmolz, den Himmel mit dem Bein einer riesigen Schildkröte abstützte und die Wasserfluten mit Asche von Schilf eindämmte. Yeowa war auch die Göttin, die dem Mythos zufolge den Menschen erschaffen, nämlich aus Erde geformt hatte. Um für das Glück der Menschen zu sorgen, gab sie ihm, so heißt es, ein besonderes Musikinstrument mit auf den Weg. Dieses legendäre Blasinstrument, welches den Namen „Saenghwang(생황)” trägt, gibt es in etwas moderner Form auch heute noch. Es handelt sich dabei um eine Art Mundorgel, bestehend aus einem ausgehöhlten Kürbis, auf dem dünne Bambuspfeifen mit eingebauten Metallplättchen angebracht sind. Wenn man hineinbläst, werden diese Metallplättchen in Schwingung versetzt und sorgen für den eigentümliche Klang des Instruments. In China ist das Instrument auch heute noch oft auch Festen und Feiern zu hören und auch in Korea, wurde es, auch wenn es heute eher selten zu hören ist, seit jeher sehr geschätzt.

Die Besonderheit des Saenghwang besteht zum einen darin, dass es als einziges der traditionellen koreanischen Blasinstrumente mehrere Töne gleichzeitig hervorbringen kann. Zum anderen sorgen die eingebauten Metallplättchen für eine zusätzliche besondere Färbung des entstehenden Tons. Diese besondere Klangfarbe wurde in früheren Zeiten oftmals mit dem Ruf mythischer Wesen wie dem des Phönixvogels oder des Drachens in Verbindung gebracht. So greift beispielsweise eine alte Melodie für Saenghwang mit dem Titel Suryongeum(수룡음), „Ruf des Wasserdrachen“, dieses Motiv auf. Die Tatsache, dass der Klang des Saenghwang etwas Mystisch-Geheimnisvolles besitzt, ist aber zugleich auch der Grund dafür, dass das Instrument nicht allzu häufig, sondern eben nur zu ganz besonderen Anlässen gespielt wird.

Dass das Saenghwang bis heute trotzdem nicht völlig verschwunden ist, verdanken wir unter anderem Musikern wie Kim Hyo-yeong, die auf dem Saenghwang nicht nur alte überlieferte Melodien, sondern auch eigene Kompositionen oder westliche Musik aufführt. Kim Hyo-yeong studierte eigentlich Piri im Hauptfach, wandte sich dann aber verstärkt dem Saenghwang zu, um die Klangmöglichkeiten dieses etwas vernachlässigten Blasinstrumentes zu erproben. Dies tat sie durchaus erfolgreich, denn im Jahre 2009 wurde sie vom Arts Coucil Korea als hoffnungsvolle junge Künstlerin ausgezeichnet. Gemeinsam mit der Haegeumspielerin Hwang Yeong-ja(황영자) und dem Komponisten Park Gyeong-hun(박경훈) ist Kim Hyo-Yeong derzeit auch aktives Mitglied der Gruppe „Sai(사이)”. Die Gruppe hat ein Album herausgebracht, das Stücke für Saenghwang, Haegeum und Klavier enthält und in seiner thematischen Ausrichtung dem Jahreslauf der zwölf Monate folgt. Besonders bei jüngeren Leuten, denen die strenge traditionelle koreanische Musik nicht mehr so vertraut ist, kommt diese Art von Cross-over gut an.

Die Redaktion empfiehlt

Close

Diese Webseite verwendet Cookies und andere Techniken, um die Servicequalität zu verbessern. Die fortgesetzte Nutzung der Webseite gilt als Zustimmung zur Anwendung dieser Techniken und zu den Richtlinien von KBS. Mehr >