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Alethio ist Spezialist für Bildanalyse-Systeme

#Flexible Halbleiter l 2018-12-03

© Getty Images Bank

Das koreanische Unternehmen Alethio entwickelt Lösungen für die Bildumwandlung bei pränatalen Ultraschalluntersuchungen. Der Firmenvorsitzende Kim Da-woon:


Vor zwei Jahren haben wir unser Unternehmen gegründet. Es entwickelt eine Bildumwandlungsplattform auf der Basis von künstlicher Intelligenz oder KI. Ich habe viele Fantasy-Geschichten gelesen, um einen angemessenen Namen für mein Unternehmen zu finden. „Der goldene Kompass“ war eines davon. In dem Buch heißt der goldene Kompass Alethiometer, welches ein Instrument ist, das die Wahrheit sagt. Ich habe das Unternehmen danach Alethio genannt. Der Name enthält unsere Hoffnung, dass wir etwas zeigen können, was die Menschen vorher nicht gewusst haben – das unsichtbare Gesicht eines Fötus in der Gebärmutter. Unser Service wandelt das dreidimensionale Ultraschallbild eines sieben Monate alten Fötus in ein Bild um, das zeigt, wie das Baby bei der Geburt tatsächlich aussieht. 


© ALETHIO

Kim arbeitete früher bei einem Big-Data-Institut von Samsung SDS. Dabei fand er Interesse am „Deep Learning“, einer Art künstlicher Intelligenz. Später arbeitete er am Korea Advanced Institute of Science and Technology. Während er damit begann, die Gründung seines eigenen Unternehmens vorzubereiten, sah er Ultraschallbilder von Fötussen, die von Kollegen des Instituts auf sozialen Netzwerken ausgestellt wurden. Nach einer Reihe von Experimenten war er zuversichtlich, ein neues Geschäftsfeld gefunden zu haben: 


Unsere Technologie beruht auf Generative Adversarial Networks oder GAN-Algorithmen, die als wichtiger Meilenstein für das Deep Learning gelten. Das ist eine neue KI-Technik, die erst 2014 eingeführt wurde. Eltern sind neugierig, wie ihr Kind, das sie erwarten, aussieht. Doch können sie das Gesicht eines ungeborenen Babys nicht sehen. Unser Service zeigt ein Bild des Kindes. Deep-Learning-Algorithmen werden in diesen Tagen immer öfters bei der Gesichtserkennung in Kameras angewandt. Auf der Grundlage einiger Merkmale in den dreidimensionalen Ultraschall-Bildern eines Fötus produzieren wir ein Foto des Babys. 


Alethio war das erste Unternehmen weltweit, das die neue GAN-Technologie ausprobiert hat: 


In den meisten Fällen zeigen Ultraschallbilder, dass der Fötus von seinen Händen oder Füßen oder der Plazenta verdeckt ist. Die Bilder zeigen also nicht das ganze Gesicht. Wir müssen daher den versteckten Teil des Gesichts durch die Teile wiederherstellen, die sichtbar sind. Wir haben dabei viele Tests durchlaufen. Wir stellten über einen Zeitraum von sechs Monaten mehr als 100 Modelle her. Ein Modell bezieht sich dabei auf ein Cluster von Lern-Algorithmen.


Alethio füllte sein Forschungsteam mit Personen, die weitreichende Erfahrung mit der Deep-Learning-Technologie vorweisen konnten. Die GAN-Algorithmen lernen dabei, eigenständig Bilder zu erzeugen. Es gibt zwischen Babybildern, die unter Verwendung der Alethio-Plattform gemacht werden, und dem wirklichen Aussehen des geborenen Babys kaum Unterschiede. Der koreanische Portalbetreiber Naver investierte in Alethios Technologie: 


Als ich Student war, hielt Naver eine Investitionsveranstaltung an meiner Schule ab. Nach der Veranstaltung trafen sich Naver-Vertreter und Studenten beim Hühnchenessen. Einer der Vertreter fragte mich, ob ich eigene Unternehmenspläne hätte. Ich zeigte ihm ein Bild. Er schien überrascht zu sein, das Foto eines Babys zu sehen. Bald danach bot Naver an, in meine Idee zu investieren. Die Vertreter hatten schon früher 3D-Sonographie-Bilder ihrer ungeborenen Babys gesehen, doch blieben die Bilder unklar. Sie dachten, dass meine Idee den Wünschen der Eltern entspricht. 


Naver hat in den vergangenen drei Jahren 2300 Startup-Unternehmen geprüft. Doch nur 20 Firmen, Alethio eingeschlossen, qualifizierten sich für eine Investition des Portals. Das Unternehmen lenkte auch bei der Veranstaltung Japan Bootcamp im September die Aufmerksamkeit auf sich. Dabei wurden koreanische Startups und japanische Investoren eingeladen, um den Firmen die Chance zu geben, den japanischen Markt zu erschließen. Alethio war jedoch der Meinung, dass seine Technologie nicht bei japanischen Eltern ankomme, da sie selten Ultraschallbilder ihrer Babys machen lassen: 


Während der Japan-Bootcamp-Veranstaltung erforschten wir den chinesischen Markt. Wir entdeckten, dass es in China eine große Nachfrage nach unserer Technologie gab. Chinesische Eltern, ähnlich wie Koreaner, wollen 3D-Ultraschall-Aufnahme ihrer Babys vor der Geburt sehen. In China werden jedes Jahr etwa 18 Millionen Baby geboren. Das ist eine enorme Zahl. Wir sahen daher ein großes Potenzial in China, also beschlossen wir, den chinesischen Markt zu erkunden.

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