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Südostasien zwischen China und den USA

#Asien Kompakt l 2018-12-05

Kreuz und Quer durch Korea

© YONHAP News

Länder in Südostasien befinden sich zwischen den USA und China in einem Dilemma. Entweder müssen sie sich für eine der beiden Großmächte entscheiden oder auf einem diplomatisch schmalen Grat balancieren. 

In politischen Kreisen auf den Philippinen werden Sorgen um einen verstärkten Einfluss Chinas laut. 

Der traditionelle Bündnispartner der USA hatte seit dem Amtsantritt von Präsident Rodrigo Duterte mit China geliebäugelt. Unter anderem vereinbarten beide Staaten im Konfliktgebiet des Südchinesischen Meeres gemeinsam Bodenschätze zu fördern. In 29 Bereichen, darunter Handel, Investition und Infrastruktur, unterzeichneten die Philippinen und die Volksrepublik einen Kooperationsvertrag. Chinas Präsident Xi Jinping umschrieb das gegenwärtige bilaterale Verhältnis mit einem Regenbogen nach dem Regen. In einer neulich durchgeführten Umfrage gaben jedoch vier von fünf befragten Philippinern an, dass man China gegenüber im Territorialkonflikt im Südchinesischen Meer selbstbewusster auftreten müsse. 

Lee Hsien Loong, der Premierminister von Singapur sagte beim ASEAN-Gipfel letzten Monat, es könne zu einer Situation kommen, in der sich die ASEAN-Länder entweder für China oder die USA entscheiden müssen. 

Im Hintergrund steht der wachsende Einfluss der Volksrepublik auf Südostasien. China strebt über sein Projekt „Ein Gürtel - eine Straße“ eine Bündelung seiner Interessen zum Ausbau von internationalen Handels- und Infrastrukturnetzen an. Im Zuge dieser Globalisierungsstrategie tätigt China großzügige Investitionen und macht Länder Südostasiens und Afrikas zu Verbündeten. Jüngst verschärfte sich jedoch die Kritik daran, dass China damit die Entwicklungsländer ausbeute. 

In Sri Lanka wurde neulich die neue Regierung von Premierminister Mahinda Rajapaksa vom Parlament mit einem Misstrauensvotum abgesetzt. Rajapaksa stand von 2005 bis 2015 als Präsident an der Spitze. Während seiner zweiten Amtszeit soll er sich an dem „Ein Gürtel-eine Straße“ Projekt Chinas beteiligt und das Land hoch verschuldet haben. 

Darüber hinaus senden die USA Warnungen an die Bündnisländer Südostasiens, die sich China zuwenden. 

Sung Kim, Botschafter der USA auf den Philippinen, sagte jüngst in einem Interview mit der philippinischen Presse, es sei wichtig zu wissen, dass die USA der einzige Verbündete der Philippinen seien. 

Die USA sind darauf bedacht, den strategischen Stützpunkt im Pazifik nicht an die Volksrepublik abzugeben. US-Verteidigungsminister James Mattis besuchte allein in diesem Jahr Vietnam zwei Mal, im Januar und im Oktober. Im März ging zum 43. Jahrestag des Endes des Vietnamkriegs zum ersten Mal ein Flugzeugträger der US-Marine in Vietnam vor Anker. Die USS Carl Vinson hatte mit mehr als 6.000 Soldaten Besatzung in der Hafenstadt Danang zu einem viertägigen Besuch angehalten. In den 1960er und 70er Jahren waren dort US-Soldaten an Land gegangen, um an der Seite von Südvietnam gegen den kommunistischen Norden Krieg zu führen. 

Die meisten Länder Südostasiens gehen jedoch den schmalen diplomatischen Grat zwischen den beiden Großmächten. Thailand hält sein festes Sicherheitsbündnis mit den USA aufrecht. Gleichzeitig importierte das Land neulich von China Waffen im Wert von mehreren Millionen Dollar.

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