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Südkorea und ASEAN nehmen bei Sondergipfel Erklärung zu gemeinsamen Visionen an

2019-11-26

Nachrichten

ⓒ YONHAP News

Der Sondergipfel zwischen Südkorea und dem südostastiatischen Staatenbund ASEAN hat die Neue Südpolitik der südkoreanischen Regierung auf eine festere Grundlage gestellt. In wirtschaftlicher Hinsicht wird angestrebt, dass das bilaterale Handelsvolumen bis 2020 auf jährlich 200 Milliarden Dollar gesteigert wird. In Bezug auf Diplomatie und Sicherheit werden Impulse für Fortschritte im Friedensprozess auf der koreanischen Halbinsel erwartet. Zudem wird die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen wie Kultur und Umwelt verstärkt. Die Politik wird zur „Neuen Südpolitik 2.0“ entwickelt und damit um eine Stufe verbessert. 


Die Neue Südpolitik ist eine diplomatische Doktrin, die Präsident Moon Jae-in im November 2017 offiziell verkündete. Sie stellt eine Politik mit ASEAN im Mittelpunkt dar. Im Zentrum steht, die Kooperation Südkoreas mit den ASEAN-Mitgliedern auf das Niveau der Zusammenarbeit mit den vier benachbarten Großmächten, nämlich den USA, China, Japan und Russland, zu verstärken. 


Die Neue Südpolitik wurde bei einem koreanisch-indonesischen Business Forum am 9. November 2017 von Moon offiziell vorgestellt. Er stellte in seiner Grundsatzrede 3Ps, People (Menschen), Peace (Frieden) und Prosperity (Wohlstand), als Kernbegriff der neuen Politik vor. Das bedeutet, dass man über die wirtschaftliche Kooperation hinaus mit der Zusammenarbeit in allen erdenklichen Bereichen nach gemeinsamem Wohlstand streben will. Der gemeinsame Wohlstand soll nicht nur einen materiellen Sinn haben, sondern auch auf Frieden für die Menschheit beruhen. 


Daher wird die Zusammenarbeit, in deren Zentrum derzeit der Warenhandel steht, auf alle Gebiete, darunter Technologie, Kultur und Kunst sowie Personenaustausch, erweitert. Südkorea strebt zudem für die Friedensschaffung nach der Verstärkung der Sicherheitskooperation mit der ASEAN. Frieden auf der koreanischen Halbinsel bedeutet Frieden in Nordostasien, was eine Grundlage für die Sicherstellung des Wohlstands der ASEAN sein wird. Die ASEAN-Länder unterhalten diplomatische Beziehungen mit Nordkorea. Deshalb können sie eine bedeutungsvolle Rolle für einen Spannungsabbau zwischen Süd- und Nordkorea, insbesondere für die Lösung der nordkoreanischen Nuklearproblematik und den innerkoreanischen Dialog, spielen. 


Die koreanische Halbinsel ist in geopolitischer Hinsicht eine Region, in der die Interessen der mächtigsten Länder der Welt aufeinander treffen. Die Teilung Koreas kann als Resultat dieser regionalen Besonderheit betrachtet werden. Deshalb musste in den auswärtigen Beziehungen Südkoreas selbstverständlich auf die vier Großmächte in der Nachbarschaft Gewicht gelegt werden. Im Kalten Krieg standen die USA und Japan im Zentrum der südkoreanischen Außenpolitik. Nach dem Kalten Krieg entwickelte sich die Diplomatie gegenüber China und Russland zu einer weiteren Achse. 


Die Reflexionen über diese an den vier Großmächten orientierte Diplomatie waren der Ausgangspunkt für die Neue Südpolitik. Es spielte auch eine Rolle, dass die ASEAN inzwischen politisch und wirtschaftlich deutlich an Einfluss gewonnen hat. Der Staatenbund hofft ebenfalls auf den Ausbau der politischen, sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Kooperation mit Südkorea. Daher hat die Neue Südpolitik eine strategische Bedeutung für eine deutliche Erweiterung von Südkoreas außenpolitischem Horizont. 


Die Moon Jae-in-Regierung arbeitete in ihrer ersten Amtshälfte daran, das Fundament der Neuen Südpolitik zu festigen. Es wird erwartet, dass anlässlich des diesmaligen ASEAN-Korea-Gedenkgipfels in der verbleibenden Amtszeit dieses außenpolitische Konzept auf ein höheres Niveau entwickelt wird. 

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