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Lieder über Chunhyang und Lee Mong-ryong

#Musik verbindet l 2021-06-09

Musik verbindet

Lieder über Chunhyang und Lee Mong-ryong

Das erste Mal sieht der junge Lee Mong-ryong die schöne Chunhyang am Dano-Tag im Frühling, als er gerade 16 Jahre alt wird. Dano fällt in die schönste Jahreszeit, wenn nämlich der Frühling in den Sommer übergeht und die Felder sowie Berge in ein saftiges Grün getaucht werden. Auch für Lee Mong-ryong ist es eine Zeit des Übergangs, denn er entwickelt sich vom Jungen zum Mann. Und diesen jungen, kraftvollen Mann zieht es nach draußen in die Natur, anstatt sich in seinem Zimmer zu verschanzen, um zu studieren. Mit seinem Diener Bangja방자 unternimmt er sodann einen Ausflug zum Pavillon Gwanghallu광한루 in Namwon. Die schöne Aussicht aus dem Pavillon auf die sich vor ihm ausbreitende Frühlingslandschaft inspiriert ihn zu einem Gedicht. Inmitten der Landschaft entdeckt Lee auch die Brücke Ojakgyo오작교, auf der sich, der Legende nach, die Weberin und der Kuhhirte einmal im Jahr treffen und er fragt sich, wann er selbst so eine Liebe erfahren wird. Diese Szene scheint allerdings bei den jungen Rezipienten von heute nicht besonders gut angekommen zu sein. Das „Jeokseongga”적성가 von Kim Jun-su basiert auf dem gleichnamigen Lied aus dem Pansori Chunhyangga춘향가. In dieser modernen Version wird allerdings über Lee Mong-ryong hergezogen, der in eine vornehme Familie hineingeboren wurde und sich ohne jegliche Sorgen einen Frühlingsausflug leisten kann.


Auf dem Ausflug erblickt Lee Mong-ryong plötzlich Chunhyang auf einer Schaukel mit ihrem Dienstmädchen Hyangdan향단. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick. Chunhyangs Lächeln und ihr im Wind wehender Rock vor den farbenprächtigen Frühlingsblüten haben einen tiefen Eindruck hinterlassen. Lee Mong-ryong fragt seinen Diener Bangja, ob er das schöne Mädchen kenne. Dieser hat bereits erkannt, dass sich sein junger Herr verliebt hat, und tut zunächst so, als ob er von nichts wüsste. Da beauftragt Mong-ryong ihn damit, das Mädchen zu ihm zu bringen. Aber Bangja kehrt ohne sie zurück. Stattdessen übermittelt er eine Botschaft von Chunhyang, die folgendermaßen lautet: „Ich bin zwar die Tochter einer Gisaeng, doch mein Vater war ein Yangban, ein vornehmer Herr. Ich komme aus einer guten Familie. Niemand kann über mich befehlen.“ Und so endet die erste Begegnung der beiden damit, dass Mong-ryong das schöne Mädchen nur aus der Ferne bewundern kann. 


Der verliebte Mong-ryong setzt nun alles daran, die Aufmerksamkeit von Chunhyang zu erlangen. Er bedrängt Bangja damit, nochmals zu dem Mädchen zu gehen und ihr mehr von dem an ihr interessierten jungen, gut aussehenden Herrn vornehmer Herkunft zu erzählen. Widerwillig zieht Bangja los, um Chunhyang zu überreden, seinen jungen Herrn zu treffen. Doch Chunhyang gibt ihm nur drei kurze Sätze für Mong-ryong mit auf den Weg. Die lauten: „Die Gans zieht es ans Meer, den Schmetterling zu den Blumen und den Krebs in eine Kuhle.“ Damit deutet sie an, dass der junge Herr sie persönlich aufsuchen soll, wenn er sie denn wirklich sehen möchte, statt sie zu ihm zu beordern. Seinen Avancen ist sie aber nicht gänzlich abgeneigt, weshalb sie ihm mit ihren geschickt formulierten Sätzen Spielraum für ein Rendezvous offen lässt. Mong-ryong lässt sich nicht zweimal bitten und fragt Bangja nach Chunhyangs Wohnort. Dieser beschreibt ihm daraufhin die Gegend. In dem Gyeonggi-Volkslied „Sochunhyangga“소춘향가 jedoch ist es Chunhyang selbst, die verrät, wo ihr Zuhause liegt. Da heißt es dann: „Das Haus ist mit Bambus umzäunt. Östlich gibt es einen Teich und einen Pavillon, westlich liegt ein Brunnen und Weidenbäume wiegen sich sanft im Wind.“ Dann fügt sie hinzu, dass er sie bei Anbruch der Dämmerung aufsuchen könne. Dieses Lied wurde für gewöhnlich von einer einzelnen Person vorgetragen, die dabei gleichzeitig auf der Janggu-Trommel den Rhythmus schlug. Doch heutzutage gesellen sich oft noch als weitere Begleitinstrumente Saiteninstrumente wie das Haegeum해금, Gayageum가야금 und Cheolhyeongeum철현금 dazu. 


Musik 

  1. „Jeokseongga“, gesungen von Kim Jun-su und begleitet von Second Moon 
  2. Ausschnitt aus dem Pansori „Chunhyangga“, gesungen von Kim So-hui 
  3. „Sochunhyangga“, gesungen von An Jeong-a, begleitet von Won Na-gyeong, Lee Hwa-yeong und Han So-lip 

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