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Modellversuch in Japan - gebrauchte Windeln als Heizmaterial

#Asien Kompakt l 2021-11-17

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ Getty Images Bank

Japan, das mit einer rasanten Alterung der Bevölkerung konfrontiert ist, hat eine innovative Lösung für das Problem des Abfallaufkommens durch Senioren-Windeln entwickelt. In Houki, einer Ortschaft in der Präfektur Tottori, werden laut New York Times Heißwasserbereiter mit Brennstoff aus Senioren-Windeln betrieben, die ein Zehntel der gesamten Abfallmenge der Stadt ausmachen, 


Die eingesammelten Windeln werden in einer eigens dafür eingerichteten Recycling-Fabrik bei 350 Grad für 24 Stunden desinfiziert und einem Gärungsprozess ausgesetzt. Nach einer maschinellen Verarbeitung verwandeln sich die Windeln in winzige graue Presslinge, sogenannte Pellets. Diese kleinen Kügelchen wandern über ein Plastikrohr in den Boiler und entfalten bei der Verbrennung eine starke Hitze. Bei der Verbrennung von Pellets entsteht weniger Schwefeldioxid als bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe.


Mit Stand September betrug der Anteil der über 65-Jährigen in Japan 29,1 Prozent. Dem japanischen Umweltministerium nach hat die Müllmenge durch Windeln für inkontinente Menschen in den letzten fünf Jahren um 13 Prozent zugenommen. In einem Jahr werden 1,5 Millionen Tonnen Windeln verbraucht. Deren Entsorgung beansprucht enorme Kosten. Bis 2030 wird der anfallende Restmüll durch Senioren-Windeln voraussichtlich um 23 Prozent steigen. Houki dient vielen kommunalen Einheiten in Japan beim Umgang mit dem Windelproblem als Vorbild. 

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