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Handel und Verzehr von Wildtieren in China trotz Coronavirus weiter verbreitet

#Asien Kompakt l 2020-02-19

Kreuz und Quer durch Korea

© YONHAP News

Die Ausbreitung des neuen Coronavirus, dessen Ausgangsort offenbar ein Tiermarkt im chinesischen Wuhan ist, hat den Wildtierhandel in China ins Licht der internationalen Aufmerksamkeit gerückt. Bilder von leidenden Tieren auf Wildtiermärkten und von Schlangen und Fledermäusen, mit denen Suppe gekocht wird, gingen durch die Medien. Trotz der drastisch steigenden Zahl der Toten und Infizierten in Wuhan scheinen sich viele Chinesen weiterhin von dem Brauch, Wildtiere zu verzehren, nicht verabschieden zu können. 


Reuters veröffentlichte neulich einen Bericht mit den Ergebnissen einer Recherche zu Wildtiermärkten in China und Interviews mit Händlern. Demnach werden in China wilde Tiere, die der ursprüngliche Wirt des Coronavirus gewesen sein könnten, wie Katzen, Fledermäuse, Schlangen und Affen, weiter gehandelt und geschlachtet. Auch Gallenblasen von Bären, Schuppen von Gürteltieren und Hörner von Nashörnern und Geweihe von Hirschen würden teuer gehandelt. 


Am 27. Januar verhängte die chinesische Regierung ein temporäres Verbot für den Wildtierhandel, bis die Corona-Krise vorüber ist. Es sollten auch Verbesserungen in den Bereichen der Seuchenprävention, einschließlich einer Änderung des Tierschutzgesetzes, vorgenommen werden, hieß es. 


Vielen Chinesen scheint es allerdings schwer zu fallen, mit ihrer Praxis, Wildtiere zu verzehren, zu brechen. Ein Händler sagte im Interview mit Reuters, er warte nur darauf, dass das Verbot aufgehoben werde. Da er nicht wisse, zu welchem Zeitpunkt dies geschehe, habe er die Tiere vorerst eingefroren. Ein Kunde sagte, die Leute kauften gerne wilde Tiere, um sie selbst zu verzehren oder zu verschenken. Ein Wildtier gelte als besonders edles Geschenk. Laut Reuters haben chinesische Behörden in den letzten zwei Wochen etwa 700 Personen wegen des Verdachts der Schlachtung, des Verkaufs und Verzehrs von Wildtieren verhaftet.

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